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Tierrechtsorganisation fordert Ende der Pinguinhaltung
Hamburg / Stuttgart, 31. August 2022 – Im Tierpark Hagenbeck ist laut Augenzeugenberichten vorletzte Woche ein Eselspinguin aus dem Gehege geflohen. In einem Video ist zu sehen, wie das offensichtlich verängstigte Tier in den Besucherbereich geriet und minutenlang orientierungslos zwischen den Menschen umherlief. PETA kritisiert die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen scharf und informierte die zuständige Veterinärbehörde Eimsbüttel diesbezüglich in einem Schreiben. Die Tierrechtsorganisation fordert zudem die Verantwortlichen des Zoos auf, die artwidrige Pinguinhaltung über einen Zucht- und Importstopp auslaufen zu lassen. Im Tierpark Hagenbeck kam es bereits in der Vergangenheit zu gefährlichen Zwischenfällen durch mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen: So wurde beispielsweise 2012 eine Person von einem Riesenotter angegriffen, der durch ein Loch im Zaun ausgebrochen war.
„Eselspinguine gehören genau wie die allermeisten Tiere in deutschen Zoos keiner bedrohten Art an. Indem sie Tiere zu Unterhaltungszwecken einsperren und dabei fahrlässig Ausbrüche und Unfälle in Kauf nehmen, leisten Zoos ohnehin keinen Beitrag zum Artenschutz – die Haltungen müssen gänzlich beendet werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die niedrige Absperrung des Pinguingeheges zum Besuchergang im Tierpark Hagenbeck ist extrem unverantwortlich und gefährdet die Tiere. Wir fordern die Veterinärbehörde auf, nach diesem Vorfall Konsequenzen zu ziehen und zumindest Sicherheitsmaßnahmen für das Pinguin-Gehege anzuordnen.“
Die äußere Abtrennung des Pinguingeheges der Esels- und Königspinguine im „Eismeer“ des Tierparks Hagenbeck besteht aus Glaswänden, die mit Kunstfels-Säulen verbunden sind. Laut beobachtenden Personen sitzen einzelne Eselspinguine auf den Säulen – ungefähr auf Kopfhöhe und in unmittelbarer Reichweite der Besuchenden. Immer wieder stellen sich diese direkt vor die Abtrennung, um Selfies mit den Eselspinguinen zu machen. Der betroffene Pinguin war mutmaßlich von einem der Kunstfelsen hinuntergerutscht, sodass er in die Menschenmenge geriet. Dabei war den Angaben des Augenzeugen zufolge kein Personal sichtbar, das über den Vorfall informiert werden konnte.
Zoos leisten weder Beitrag zum Artenschutz noch zum Bildungsauftrag
Pinguine haben enorme Ansprüche an ihren Lebensraum, die von einer zoologischen Einrichtung kaum erfüllt werden können. Die flugunfähigen Seevögel leben überwiegend in den kalten Klimazonen der südlichen Hemisphäre. Eselspinguine sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft – wie die Mehrheit der in zoologischen Einrichtungen zur Schau gestellten Tierarten. [1, 2] Bei Spezies, die in der Natur bedroht sind, greift das von Zoos vorgeschobene Artenschutz-Argument ebenfalls nicht. Denn die meisten dort gezüchteten und gefangen gehaltenen Tiere werden niemals ausgewildert. Zudem sind Auswilderungen insbesondere bei bedrohten Tiergruppen wie Menschenaffen, Eisbären und Großkatzen nicht möglich, weil die in Gefangenschaft geborenen Tiere überlebensnotwendige Verhaltensweisen im Zoo nicht erlernen können. Auch einen Bildungsauftrag erfüllen Zoos PETAs Auffassung nach nicht: Das Publikum lernt durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über ihr natürliches Verhalten. Vermittelt wird stattdessen, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung einzusperren.
Zoos sind Auslaufmodelle
Eine repräsentative Meinungsumfrage im Dezember 2015 ergab, dass die relative Mehrheit der Deutschen das Einsperren von exotischen Tieren im Zoo für moralisch bedenklich hält. [3] PETA setzt sich grundsätzlich für ein Ende der Zucht und Haltung von Tieren in Zoo-Gefangenschaft ein, weil die artwidrigen Haltungsbedingungen unweigerlich Tierleid verursachen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Diese und weitere Fotos stehen hier zum Download bereit.
[1] Der EU ZOO Report – Deutschland (2012): Eine Untersuchung zur Umsetzung und Durchsetzung der Richtlinie 1999/22/EG des Rates über die Haltung von Wildtieren in Zoos. Born Free/ENDCAP et al.
[2] BirdLife International. 2020. Pygoscelis papua. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T22697755A157664581. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T22697755A157664581.en. (22.08.2022).
[3] Meinungsumfrage des Instituts Yougov zu den Themen Zoo und Zirkus vom Dezember 2015. Online unter: https://yougov.de/news/2015/12/16/tiere-fur-viele-ein-grund-nicht-den-zirkus-zu-gehe/. (25.08.2022).
Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Pinguin-Zoo-Ausbruch
PETA.de/Themen/Zoo
Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]
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