Vorsicht vor Blaualgen! Lebensgefahr für Hunde und andere Tiere

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Warme Temperaturen lassen Wachstum auch in Leipziger Gewässern explodieren

Leipzig / Stuttgart, 12. September 2022 – Begünstigt durch die warmen Temperaturen der letzten Monate, haben sich in vielen Seen und Badegewässern in Sachsen Blaualgen gebildet. Auch der Auensee in Leipzig-Wahren ist betroffen. Was viele Menschen nicht wissen: Blaualgen sind gar keine Algen, sondern sogenannte Cyanobakterien, die grundsätzlich in sehr niedriger Konzentration in allen Gewässern vorkommen. Wenn sich die Bakterien allerdings massenhaft vermehren und durch die erhöhten Temperaturen und Sonneneinstrahlung giftige Substanzen ins Wasser absondern, sind sie hochgefährlich für Menschen und Tiere – jedes Jahr sterben Hunde, weil sie aus belasteten Gewässern getrunken oder in ihnen gebadet haben. Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, erklärt, wie Blaualgen zu erkennen sind, wie sich eine Blaualgenvergiftung auswirkt und welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden sollten, um den negativen Folgen zu entgehen.

„Sind stehende Gewässer grünlich-trüb oder haben einen schleimig-grünen Film, dürfen Tiere das Wasser weder trinken noch in ihm schwimmen“, so Jana Hoger. „Der in Blaualgen befindliche Giftstoff kann eine schwere Leberzerstörung oder ein Leberversagen hervorrufen. Im schlimmsten Fall können Vierbeiner an einer Cyanobakterien-Vergiftung sterben.“

PETA gibt Tipps:

  • Auf Badeverbote achten: Hunde, die gerne schwimmen, sind besonders gefährdet. Viele Gemeinden warnen Badegäste, wenn Gewässer eine hohe Konzentration von Blaualgen erreichen oder verbieten das Betreten der Badestellen komplett.
  • Genau prüfen: Auch wenn keine offizielle Warnung ausgesprochen wurde, sollten Menschen mit Tieren Gewässer im Sommer ganz genau auf einen Blaualgen-Befall überprüfen und das Wasser im Zweifelsfall nicht betreten. Neben grünen Schlieren oder einem grün-blauen Teppich auf dem Wasser sind der Geruch nach Ammoniak, verfaulten Eiern und Gülle Alarmsignale.
  • Andere Gassirunden einlegen: Damit die Tiere gar nicht erst in Versuchung kommen, ist es ratsam, die Spaziergänge für die Zeit der sogenannten Blaualgen-Blüte (rasante Vermehrung der Bakterien), die zu besonders sonnigen und warmen Tagen ab 30 Grad Celsius stattfindet, abseits von stehenden Gewässern zu erledigen.
  • Hunde anleinen: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Menschen mit Hund die Vierbeiner im Sommer in der Nähe von Seen, Teichen und langsam fließenden Flüssen und Bächen immer anleinen.
  • Hunde nach dem Bad in Gewässern abwaschen: Auch über das Fell können Blaualgen beim Putzen von Tieren aufgenommen werden. Deshalb müssen Hunde nach einem Bad im See, Teich oder Tümpel unbedingt gründlich mit klarem Wasser abgespült werden.
  • Immer frisches Wasser dabeihaben: Menschen mit Hund sollten bei Spaziergängen grundsätzlich eine Flasche mit frischem Wasser dabeihaben, um dem Tier vor allem an heißen Tagen Abkühlung und etwas zu trinken anzubieten oder im Zweifelsfall das Fell kurz abzuspülen.

Symptome einer Blaualgen-Vergiftung:

Tiere, die sich mit Blaualgen vergiftet haben, sind lethargisch, schwach und orientierungslos. Sie haben blasse Schleimhäute, zeigen übermäßigen Speichelfluss und eine vermehrte Tränenproduktion. Hinzukommen können Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle, Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit, Erbrechen und Durchfall. Sobald der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, muss umgehend eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden – es besteht Lebensgefahr.

Auch für Katzen, Pferde und Vögel ist eine Vergiftung mit Blaualgen sehr gefährlich. Haben sich die Tiere erstmal vergiftet, ist der Krankheitsverlauf dramatisch und endet in vielen Fällen tödlich.

Bei Menschen kann eine hohe Konzentration an Cyanobakterien zu schweren Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Hautausschlägen oder Atemnot führen.

Blaualgen sind die ältesten Organismen der Erde, sie produzieren Sauerstoff und finden sich in jedem Ökosystem. Neben warmen Temperaturen fördert auch die Nährstoffzufuhr in Gewässern ihr Wachstum. Besonders durch Kläranlagen und die Landwirtschaft werden Stoffe wie Phosphor und Stickstoff in Seen und Flüsse gespült.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Hund-abkühlen-Hitze
PETA.de/Themen/Hitzetipps
PETA.de/Themen/Giftköder

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

Quelle : PETA.de

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