„Unsere Waldböden sind komplexe und äußerst wertvolle Ökosysteme. Sie sind das Ergebnis eines Jahrtausends währenden Zusammenspiels von Klima, Relief, Lebewesen und Ausgangsgestein. Unser Waldboden erfüllt viele wichtige Funktionen, als Basis für ein gesundes Baumwachstum, als Kohlendioxid(CO₂)-Speicher, Wasserfilter und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Daher ist es wichtig, den Wald und die Waldvegetation in Takt zu halten, weil wir damit den Boden und seine für uns überlebenswichtigen Funktionen bewahren. Waldbesitzer und Forstleute sind sich dessen und ihrer Verantwortung um den Bodenerhalt bewusst. Der Waldbodenschutz ist ein zentraler Baustein, auf den die nachhaltige und naturnahe Waldwirtschaft aufbaut. Daher müssen wir unsere Waldbewirtschafter unterstützen mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen und Angeboten mit Gestaltungsfreiheit, damit wir auch beim Bodenschutz im Wald vorankommen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember 2024.
Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Jährlich wird auch der Boden des Jahres gekürt. Diese Ehre wurde dem Waldboden im Jahr 2024 zugeschrieben. Boden des Jahres 2025 ist die Rendzina.
Wälder und Waldböden als Kohlenstoffspeicher
Wälder sind wichtige terrestrische Kohlenstoffspeicher und leisten daher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Etwa die Hälfte des Kohlenstoffs ist oberirdisch in der lebenden und toten Biomasse gebunden und die andere Hälfte im Waldboden. „Die Ergebnisse der aktuellen Bundeswaldinventur IV zeigen für Baden-Württemberg, dass trotz der enormen Waldschäden die CO₂-Speicherleistung des Waldes auf hohem Niveau erhalten blieb. Diesen Vorteil und Erfolg im Vergleich zu anderen Ländern haben wir, weil unsere Waldbesitzer ihre Wälder aktiv pflegen und wir im Staatswald schon vor mehr als 30 Jahren damit begonnen haben, die Wälder zu klimaresilienten Mischwäldern zu entwickeln. Diesen Weg setzen wir konsequent fort. Zudem können wir mit dem geernteten Holz und den daraus hergestellten Produkten einen zusätzlichen CO₂-Speicher außerhalb des Waldes aufbauen und das Klima entlasten“, sagte Minister Hauk.
Die derzeit noch laufende Auswertung der Bodenzustandserhebung (BZE drei) und der Bodenproben zur Bundeswaldinventur tragen dazu bei, den Klimaschutzbeitrag der Waldböden noch besser bemessen und einschätzen zu können. Laufende Auswertungen beider Inventuren durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) zeigen einen positiven Trend für die Kohlenstoffspeicherung in den Waldböden.
Zudem wird eine weitere Erholung der Waldböden im Land mit Blick auf die Versauerung erwartet. „Hierzu hat nicht nur der Rückgang der sauren Luftschadstoffe beigetragen. Dies sind vor allem Erfolge und das Ergebnis aktiver Waldbewirtschaftung, des Waldumbaus und der Anpassung der Wälder hin zu Wäldern mit leichter zersetzbarer Streu sowie die regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung“, betonte Minister Hauk.
Weltbodentag
Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union ins Leben gerufen. Zahlreiche Aktionen machen an diesem Datum auf die lebenswichtige Bedeutung der Böden aufmerksam. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Klimaschutz, Artenvielfalt und Nahrungsmittelversorgung.
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg: Waldboden – Boden des Jahres 2024
Landesforstverwaltung Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
Bilder: Titel Symbolbilder Baden-Württemberg by Pixabay.com / Baden-Württemberg.de
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