Nr. 0329
Eine bereits Jahrzehnte andauernde erfolgreiche Zusammenarbeit wurde heute schriftlich mit einem Vertrag besiegelt.
Polizeipräsidentin Frau Dr. Barbara Slowik und Frau Sabine Hartwig, Landesvorsitzende Berlin des WEISSER RING e.V., unterzeichneten heute einen Kooperationsvertrag, der die weitere gegenseitige Unterstützung und den Ausbau der Zusammenarbeit bekräftigt. Ein Vertrag, der das gemeinsame Anliegen, Opfer von Straftaten bestmöglich zu schützen und zu betreuen, schriftlich dokumentiert.
Polizeipräsidentin Frau Dr. Barbara Slowik:
„Opferschutz, Kriminalprävention und Hilfe für Kriminalitätsopfer sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Opfer von Straftaten dürfen sich nicht alleine gelassen fühlen. Wir sind ausgesprochen dankbar, den WEISSEN RING als verlässlichen Partner dabei an unserer Seite zu wissen. Die gegenseitige Unterstützung und vertrauensvolle Zusammenarbeit heute auch vertraglich zu festigen und sie in Zukunft weiter auszubauen, erfüllt mich mit Freude und Optimismus.“
Sabine Hartwig, Vorsitzende des Landesverbandes Berlin des WEISSEN RINGS:
„Der WEISSE RING in Berlin hat seit Jahrzehnten ein ausgezeichnetes Verhältnis zur Polizei Berlin. Das wird jetzt mit dem Kooperationsvertrag fixiert. Mit dem Vertrag können Entscheidungswege weiter verkürzt werden.
Wir tauschen uns zum Beispiel regelmäßig zu Gesetzesnovellen, neuen kriminologischen Erkenntnissen, zum aktuellen Anzeigenverhalten oder zu den wichtigsten Punkten bei den Hilfe-Ersuchen der Opfer aus.“
Die Verbindung zwischen der Polizei Berlin und dem Verein WEISSER RING e.V. besteht bereits seit 1976. Der damalige Polizeipräsident Klaus Hübner war einer der 17 Gründer und Gründerinnen des gemeinnützigen Vereins zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten.
Von 1977 bis 1993 war Klaus Hübner der erste Regionalbeauftragte des Vereins in Berlin und gründete 1982 das Landesbüro.
Diese einzigartige Verbindung zwischen dem WEISSEN RING und der Polizei Berlin ist nie abgebrochen und hat bis zum heutigen Tag Bestand. Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesverbands Berlin sind ehemalige Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte.
Die Zusammenarbeit ist seit jeher durch das gemeinsame Engagement in der kriminalpräventiven Arbeit geprägt. Im Rahmen der Betreuung von Menschen, die Opfer von Straftaten geworden sind, findet – sofern diese das wünschen – durch die Polizei Berlin eine Vermittlung an den WEISSEN RING statt. Die Polizei Berlin stellt dem Verein, der sich einzig aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen, Erbschaften und Geldbußen finanziert, Räume für die Beratung von Kriminalitätsopfern zur Verfügung. Beide Kooperationspartner unterstützen sich zudem bei der Aus- und Fortbildung.
Aktuell arbeitet die Polizei Berlin mit dem WEISSEN RING gemeinsam an einem Präventionsprojekt im Bereich Stalking: Es entsteht die „NO STALK APP“.
Mit der App können Betroffene Stalking-Taten dokumentieren. Dafür können sie Handlungen der tatverdächtigen Person mit dem Smartphone beweiskräftig sichern – in Form von Fotos, Videos, WhatsApp oder Sprachnachrichten. Die Dateien werden in einer Art Tagebuch geführt und auf einem geschützten Server in Deutschland gespeichert. Bei Polizei und Justiz sind sie als Beweismittel zulässig.
Ein Pilotprojekt hat zudem im August 2021 seine Arbeit aufgenommen: die proaktiv-Servicestelle. Sie steht grundsätzlich allen Opfern von Straftaten offen. Bei Bedarf und Zustimmung vermittelt sie initiativ an die Partnerinnen und Partner eines stadtweiten Hilfe- und Unterstützungsnetzwerks. Dazu gehört auch der WEISSE RING e.V.
Bewährt sich diese Servicestelle, wird das Angebot in Zukunft auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt.
Diese neuen Projekte und die heutige schriftliche Besiegelung der erfolgreichen Zusammenarbeit zeigt, dass beim Thema Opferschutz bei der Polizei Berlin Vieles in Bewegung ist.
Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de