Wertheim erhält nach Prüfung Qualitätsprädikat für Familienfreundlichkeit

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Verleihung des Qualitätsprädikats mit (von links) Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Manfred Becker und Referatsleiterin Angela Steffan

Viele Kommunen nehmen für sich in Anspruch, familienfreundlich zu sein. Wertheim hat es jetzt mit Brief und Siegel. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Montag wurde der Stadt das Qualitätsprädikat „Familienbewusste Kommune Plus“ verliehen. Manfred Becker aus Pforzheim, Projektleiter des Qualitätsprädikates und Ehrenvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg, überreichte die Urkunde an Oberbürgermeister Stefan Mikulicz und Referatsleiterin Angela Steffan.

In seinem Vortrag führte Becker aus, dass sich Wertheim am 30. April diesen Jahres um das Qualitätsprädikat beworben habe und erwartungsgemäß die Voraussetzungen erfülle. Insgesamt habe Wertheim einen guten Standard für die Familien erreicht. „Das gilt es heute zu loben und gerne zu würdigen“, sagte Becker. Wertheim habe in dem Prüfverfahren insgesamt rund vier Fünftel der maximal zu erreichenden Punktzahl von 630 Punkten erhalten. Das sei eine sehr gute Gesamtbewertung.

Oberbürgermeister Stefan Mikulicz freute sich über das gute Ergebnis. „Wir haben auf das Prädikat gehofft, konnten aber nicht ganz sicher damit rechnen, denn die Latte lag hoch“, stellte er fest. Wertheim habe Familienfreundlichkeit sehr früh zum kommunalpolitischen Leitziel erklärt. Dass die gemeinsame Arbeit nun aus neutraler Expertensicht bestätigt und wertgeschätzt werde, „tut uns gut und spornt uns weiter an.“

Wirkung und Bedeutung von Familie

Wenn er von Familie spreche, dann seien nicht nur Eltern mit Kind gemeint, sondern alle Beziehungsformen, in denen Verantwortung füreinander praktiziert werde, so Manfred Becker. Die Leistungen, die Familien für das Gemeinwesen und die Gesellschaft erbringen, gingen weit über die Nachwuchssicherung hinaus. Realistischerweise müsse gesagt werden, dass viele Familien diese Leistungen nur erbringen können, wenn sie Unterstützung und Förderung erhalten. Dabei sei ihnen die Kommune näher als Bund oder Land. Die „gefühlte Lebensqualität“ resultiere zweifelsfrei aus der Lebensqualität in der Stadt oder Gemeinde, in der man wohne.

Es mache einen gravierenden Unterschied, ob sich die Familie hier unterstützt und gefördert fühle. Für Kommunen werde es heute und in Zukunft schwieriger, noch rechtlich streng zwischen den berüchtigten „freiwilligen“ Aufgaben und den „berühmten“ Pflichtaufgaben zu unterscheiden. Vielmehr komme es für Familien ungeachtet einer förmlichen Pflicht auf planende, bedarfsgerechte und umsetzende Vorsorge durch Kommunen aller Art an, postulierte Becker. Gerade auf lokaler Ebene sei es notwendig, „für Familien einen günstigen Entwicklungs- und Wohlfühlrahmen zu schaffen“.

Die Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie habe für familienbewusste Kommunen und solche, die es noch werden wollten, das „Instrument“ einer freiwilligen Realitätsprüfung mit dem Qualitätsprädikat „Familienbewusste Kommune Plus“ geschaffen. Das Plus stehe dabei für erfolgreich in der Kooperation mit der Wirtschaft verfolgte Ansatzpunkte hin zu einem mindestens regional wirkenden Standortfaktor.

Verleihung des Qualitätsprädikats mit (von links) Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Manfred Becker und Referatsleiterin Angela Steffan
Verleihung des Qualitätsprädikats mit (von links) Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Manfred Becker und Referatsleiterin Angela Steffan

Beachtlicher Erfolg

Im Rahmen des Prüfverfahrens waren jeweils die Struktur-, die Prozess- und die Ergebnisqualität in elf kommunale Handlungsfelder untersucht worden. Das Bewertungssystem war so angelegt, dass ein klar definiertes Mindestmaß erreicht werden musste. Das waren für Kommunen in der Größenordnung Wertheims mindestens 284 der maximal erreichbaren 630 Punkte. Einschließlich möglicher Bonuspunkte kam Wertheim laut Becker auf 516 Punkte, übertraf den geforderten Mindestwert damit also bei weitem.

Ein solch beachtlicher Erfolg für Familien in Wertheim habe natürlich seine Akteure, erklärte der Redner. Becker würdigte zunächst Oberbürgermeister Mikulicz, der kontinuierlich eine engagierte Haltung für Familien vorbildlich „lebe“. Anerkennung zollte er ebenso Referatsleiterin Angela Steffan, die an der Steuerung der verschiedenen Handlungsfelder und dem vernetzten Zusammenwirken der lokalen Akteure maßgeblich mitwirke, und dem Gemeinderat für die notwendigen Beschlüsse. Auch die Familienfachkonferenz als Steuerungsgruppe habe wesentlichen Anteil an dem Erfolg.

Das Prüfverfahren zur Erreichung des Qualitätsprädikats war erstmals für 2015 ausgeschrieben worden. Mit Wertheim haben sich insgesamt 16 Kommunen in Baden-Württemberg beteiligt, in der Region Heilbronn-Franken sind es außer Wertheim noch die Gemeinden Untergruppenbach und Güglingen (jeweils Landkreis Heilbronn). Das Qualitätsprädikat ist vier Jahre lang gültig.

Stadtverwaltung Wertheim

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