Zum Finale des diesjährigen Burgfilmfests erweckt der Leinwand-Lyriker Ralph Turnheim den ersten Frankenstein-Film zu neuem Leben. Bereits 1910 entstand in den Studios von Thomas Edison eine „stumme“ Verfilmung des zeitlosen Romans. Nur eine Originalkopie des historischen Stummfilms hat überlebt. Ralph Turnheim hat sie in gewohnt einmaliger und urkomischer Weise mit gereimtem Wiener Schmäh vertont. Die Stimmfilm-Liveperformance ist am Mittwoch, 25. August, um 20.30 Uhr auf der Burg zu erleben.
„Bis heute ist nur eine 35-Millimeter-Filmkopie bekannt, die überlebt hat“, erzählte Ralph Turnheim und verweist auf einen Wikipediaeintrag: „In den 1950er-Jahren erwarb ein US-amerikanischer Filmsammler eine Kopie des Films, ohne sich der Rarität bewusst zu sein. Mitte der 1970er- Jahre wurde die Existenz des Films bekannt.“ Der Sammler gab ihn nicht aus der Hand, es fanden offenbar auch keine öffentlichen Vorführungen statt. „Doch zur Sicherheit ließ er, wohl Anfang der 1980er-Jahre, vom zerfallenden Nitratfilm ein Negativ sowie drei 16-Millimeter-Kopien anfertigen. Zwei davon bekam ein Filmesammler mit der Auflage, sie bis zu seinem Tode weder zu zeigen noch zu verkaufen“, sagt Turnheim.
Seit einigen Jahren sind beide tot. „Die Filmsammlung mit dem 35-Millimeter-Frankenstein und wohl auch der dritten 16-Millimeter-Kopie wurde von der Library of Congress aufgekauft“, sagt Turnheim. Die restaurierte Fassung feierte 2017 bei den Bonner Stummfilmtagen ihre Weltpremiere, Turnheim war als Zuschauer dabei. „Weltweit gibt es nur zwei Kopien in privater Hand. Eine davon ist nun meine. Es ist mein Wunsch und Plan, dieses wertvolle Filmdokument zu vertonen und zu zeigen.“
Eintrittskarten sind im Vorverkauf bei den Geschäftsstellen der Zeitungen und online unter www.burgwertheim.de erhältlich.
Bildergalerie Abrissparty Tauberbrücke Wertheim + Video , 12.03.2016