Wertheim: Tauberfußweg ab sofort wieder begehbar – Mauersanierung an Mühlenstraße ist abgeschlossen

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Nach jahrelanger Sperrung können Spaziergänger nun wieder den Tauberfußweg nutzen. Foto: Stadt Wertheim

Von Januar bis Mai hat das Regierungspräsidium Stuttgart die Stützmauer an der Landesstraße 506 im Bereich der Mühlenstraße in Wertheim saniert. Der Tauberfußweg unterhalb der Mauer wurde dabei neugestaltet. Er ist nun wieder für Fußgängerinnen und Fußgänger freigegeben. Darüber informiert das Regierungspräsidium.

Die Sanierung war notwendig, weil die Stützmauer die Lasten aus dem Erddruck und dem Verkehr nicht mehr aufnehmen konnte. Das hatte sich durch zum Teil stark sichtbare Ausbauchungen gezeigt. Zudem waren Steine in der Mauer locker, deshalb war der darunterliegende Fußgängerweg schon länger gesperrt.

Zur Sicherung der Stützmauer ließ das Regierungspräsidium rund 280 und bis zu acht Meter lange Bodennägel in den dahinterliegenden Baugrund einbauen. Zur Herstellung eines Bodennagels wurde zunächst ein Loch in das Mauerwerk und den dahinterliegenden Baugrund gebohrt, in das ein Stahltragglied mittig eingesetzt wurde. Der Raum zwischen Stahltragglied und Bohrlochwand wurde mit einer Zementsuspension verpresst. Die rund 520 Quadratmeter große Mauerfläche wurde anschließend mit einem Drahtseilnetz als Frontausbildung überspannt. Auf eine Spritzbetonschale, die die Mauer vollständig versiegelt und somit das Biotop zerstört hätte, konnte verzichtet werden.

Das Drahtseilnetz sichert den Zugang zum Mauerwerk für Reptilien. Foto: Stadt Wertheim

Die Maschenweite des Drahtseilnetzes wurde mit der unteren Naturschutzbehörde so abgestimmt, dass die in der Mauer lebenden Arten weiterhin Zugang zum Mauerwerk haben. Bei der Mauer an der Mühlenstraße handelt es sich um eine Natursteinmauer in Trockenbauweise. Gemäß dem Naturschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg werden alle in der freien Landschaft befindlichen Trockenmauern als Biotope geschützt, die mindestens einen halben Meter hoch sind und zugleich mindestens eine Mauerfläche von zwei Quadratmetern haben.

Grund dafür ist, dass durch die besondere Bauweise der Mauern vielfältige schützenswerte Lebensräume entstehen. Die Mauern bieten Rückzugsräume, da es in ihrem Inneren auch tagsüber kühl und feucht ist. Zahlreiche Fugen und Hohlräume schützen vor Fressfeinden. Zudem entstehen durch die Anbindung des Mauerwerks an das dahinterliegende Erdreich frostfreie Überwinterungsplätze sowie Plätze für die Eiablage. Zahlreiche Tierarten wie Mauereidechsen, Schlingnattern und Fledermäuse nutzen das Mauerwerk als Unterschlupf.

Während der Sanierungsmaßnahmen an der Mauer wurden Risse im Bereich der obenliegenden Fahrbahn festgestellt. Die aus Sicherheitsgründen sofort angeordnete Vollsperrung der Straße konnte nach umfangreichen Untersuchungen und Messungen Mitte April wieder aufgehoben werden. Die Messungen hatten gezeigt, dass keine signifikanten Bewegungen an der Mauer sowie der Fahrbahn stattfinden. Auch hatten die Belastungsprüfungen ergeben, dass die hergestellten Bodennägel die rechnerisch angesetzten Lasten aufnehmen können.

Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 450.000 Euro. Kostenträger ist das Land Baden-Württemberg.

Quelle : Wertheim.de

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