In einer Pressemitteilung der Stadt Wertheim erklärt sie, dass das Krankenhausgebäude künftig in eine eigene Gesellschaft überführt wird.
Die Bewirtschaftung und Verwaltung übernimmt ab dem 1. Januar 2026 die neu zu gründende „Besitzgesellschaft Krankenhaus Wertheim mbH“. Diese wird eine 100-prozentige Tochter der Stadtentwicklungsgesellschaft Wertheim (Steg) sein. Der Gemeinderat fasste am Montag dazu einen einstimmigen Beschluss. „Der Geschäftszweck bleibt gleich, nur die rechtliche Hülle ändert sich“, erläuterte Rechtsberater Dr. Fabian Göken das neue Modell.
Der Erwerb des Krankenhausareals der ehemaligen Rotkreuzklinik durch die Stadtentwicklungsgesellschaft im Herbst 2024 war laut Stadt eine gute und schnell realisierbare Lösung. „Das war damals die richtige Entscheidung“, betonte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Den mutigen Beschlüssen des Gemeinderats sei es zu verdanken, „dass wir heute ein voll funktionsfähiges Krankenhaus und einen hervorragenden Gesundheitsstandort haben.“
Bereits damals hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob eine spätere Überführung in eine eigene GmbH sinnvoll ist. Damit soll mehr Transparenz geschaffen werden, da der wirtschaftliche Betrieb der Krankenhausimmobilie künftig gesondert dargestellt wird – unabhängig von den originären Aufgaben der Stadtentwicklungsgesellschaft. Gleichzeitig schützt diese Struktur die Steg vor wirtschaftlichen Risiken, wie etwa hoher Schulden- und Zinslast oder möglichen Verlusten bei der Bewirtschaftung.
Auch das Risiko für die Städtische Holding, zu deren Verbund die Steg gehört, wird verringert. Die Holding ist rechtlich nicht verpflichtet, Verluste der Krankenhausimmobilie zu tragen. Die Haftung wird durch einen Kreditrahmenvertrag auf 2,5 Millionen Euro begrenzt. So kann die neue Besitzgesellschaft im Krisenfall weitergeführt und eine Insolvenz vermieden werden.
„Wir halten die Strukturen schlank und den Verwaltungsaufwand gering“, erklärte Steg-Geschäftsführer Thomas Müller, der auch die Geschäftsführung der neuen Krankenhaus-Besitzgesellschaft übernehmen wird – in Personalunion. Ein eigener Aufsichtsrat wird nicht eingerichtet, die Kontrollfunktion übernimmt der Aufsichtsrat der Steg.
Die Gründung der neuen Gesellschaft wurde von der Steg gemeinsam mit einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorbereitet und mit dem Regierungspräsidium abgestimmt.
Wertheim, 29.05.2025
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