Belgrad (ots)
Lobeshymnen sind Merkel bei einer ihrer letzten Dienstreisen gewiss. Doch die Bilanz ihrer Westbalkan-Politik fällt bescheiden aus. Der Prozess der EU-Erweiterung ist völlig ins Stocken geraten. Peking, Moskau und Ankara haben das durch das erlahmte EU-Interesse an der Region entstandene Machtvakuum genutzt. Statt sich der EU anzunähern, scheint sich der Westbalkan immer weiter von ihr zu entfernen. Das Merkel-Prinzip einer auf Zeit spielenden Politik des Dauerdialogs ist in der Region an seine Grenze gestoßen. Doch das ist nicht alles: Berlin hat zwar stets den ehrlichen Makler einer EU-Erweiterung gemimt, doch es in entscheidenden Momenten an der nötigen Konsequenz vermissen lassen. Angesichts des Dauergepolters der eigenen Führung haben viele Menschen auf dem Westbalkan zwar die sachlich-ruhige Art von Merkel geschätzt. Doch in Sachen Erweiterung hat sie wenig erreicht.
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