Mit einem Besuch der Universität und des Uniklinikums in Ulm hat Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ihre Sommertour zu den Themen Klimaschutz und Energiewende gestartet. Sie sieht die Hochschulen und Universitätskliniken als Pioniere für den Klimaschutz.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat in Ulm ihre Sommertour zu dem Themen Klimaschutz und Energiewende gestartet. Die ganze Woche über besucht sie Hochschulen, Universitäten und Kliniken in Biberach, Freiburg, Reutlingen und Ulm. „Unsere Hochschulen und Universitätskliniken sind Pioniere für den Klimaschutz. Sie haben neue Möglichkeiten der Reduzierung von Narkosegasen entwickelt, wodurch bis zu 35 Prozent der Kohlenstoffdioxid(CO2)-Emissionen in Krankenhäusern einspart werden kann“, sagte Theresia Bauer am Montag in Ulm. „An den Hochschulen und Universitätskliniken entstehen stetig innovative Ideen, auf die unsere Gesellschaft dringend angewiesen ist, um die Energiewende schneller zu schaffen und die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.“
Einsparung klimaschädlicher Narkosegase
Im neuen Trainingshospital TTU zeigten Ärztinnen und Ärzte des Uniklinikums Ulm der Ministerin, wie klimaschädliche Narkosegase durch klimafreundlichere Alternativen eingespart werden können. Das Lehrgebäude der Medizinischen Fakultät verfügt über Simulationsräume, in denen die Behandlung von Patientinnen und Patienten realitätsnah und authentisch dargestellt werden kann. „Unser Ziel ist es, Emissionen zu senken bei gleichzeitiger maximaler Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten“, sagte Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Uniklinikums.
Einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz könnte eine neuartige, erstmals an der Universität Ulm umgesetzte Destillationsanlage leisten: Die so genannte Multiple Trennwandkolonne halbiert den Energieverbrauch bei der Destillation, einem Schlüsselprozess der Chemischen Industrie. „Durch ihre Forschung trägt die Universität Ulm zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen bei – insbesondere zur Bewältigung der Energiewende. Mit dem bundesweit einzigen Batterie-Exzellenzcluster und starken Partnern wie dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung hat sich die Ulmer Wissenschaftsstadt zu einem weltweit führenden Zentrum der Energieforschung entwickelt“, betonte Professor Michael Weber, Präsident der Universität Ulm. Gemeinsam mit der Ministerin besuchte er zudem Beispiele für nachhaltigen Universitätsbau wie das neue Barbara Mez-Starck-Haus.
Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzepte für das Industrie- und Gewerbegebiet Donautal
Über den Uni-Campus hinaus entwickeln Ulmer Forschende in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, Beschäftigten sowie weiteren Partnern Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzepte für das Industrie- und Gewerbegebiet Donautal – und zwar in den Bereichen Energie, Mobilität, Bildung sowie Infrastruktur. Das Wissenschaftsministerium fördert das Reallabor „Klima Connect Industriegebiet Donautal“ (KliConn), das ebenfalls bei der Sommertour vorgestellt wurde, mit rund einer Million Euro.
Die Wissenschaftsministerin informierte sich zudem an der Universität Ulm über die Biodiversitäts- und Resilienzforschung. Anhand des sprechenden Baums „Berti“ im Botanischen Garten verdeutlichten Uni-Biologen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur. Außerdem wurden Projekte aus der Bienenforschung vorgestellt.
„Beim Klimaschutz brauchen wir nicht nur ambitionierte Ziele, sondern viele wache Augen und kreative Köpfe, die Chancen erkennen und schnelle Lösungen vorschlagen, damit wir auch im Alltag rasch große Schritte in Richtung Klimaschutz gehen. Die Ulmer Wissenschaftler an der Universität und am Uniklinikum sind hier schon einen großen Schritt voraus“, sagte Theresia Bauer.
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