Durchsuchungen in mehreren Ruhrgebietsstädten sowie zwei Festnahmen vollstreckt
Am 18. April 2024 wurden unter der Federführung des Hauptzollamts Duisburg in mehreren Ruhrgebietsstädten (Datteln, Witten und Gladbeck) Durchsuchungen durchgeführt. Neben knapp 100 Einsatzkräften war auch die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ), eine Spezialeinheit des Zollkriminalamts, an den Einsatzmaßnahmen beteiligt. Die ZUZ hat in den frühen Morgenstunden zwei Hauptbeschuldigte festgenommen.
Die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen Düsseldorf und das Hauptzollamt Duisburg führen ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen drei Hauptbeschuldigte. Es besteht der Verdacht, dass zwei Männer (30 und 56 Jahre) sowie eine Frau (29 Jahre) Beihilfe zum Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in einem besonders schweren Fall geleistet haben.
Den Ermittlungen vorausgegangen war eine Verkehrskontrolle und die Entdeckung einer größeren Bargeldsumme. Nach den derzeitigen Ermittlungen gehen die Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) von einem Firmengeflecht mit rund 20 Servicefirmen aus. Diese Firmen sollen Scheinrechnungen ausgestellt haben, die einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro aufzeigten. Die Scheinrechnungen sollten mutmaßlich zur Verschleierung der tatsächlichen Auftrags- und Arbeitgeberverhältnisse und nach Rückzahlung (abzüglich einer Provision) für Schwarzlöhne im Baugewerbe genutzt worden sein.
Es besteht der Verdacht, es handele sich um organisierte, auf Verdeckung angelegte Strukturen. Diese Strukturen zu erhellen, war Ziel der Durchsuchungsmaßnahme.
Im Zuge der Durchsuchungen konnten die Zöllnerinnen und Zöllner in den Objekten aufgrund vorliegender Vermögensarreste einen Pkw, Luxusuhren und Bargeld sicherstellen. Zusätzlich sicherten die Einsatzkräfte der FKS in den Objekten umfangreiches Beweismaterial. Darunter auch Computer und Mobiltelefone, die nunmehr durch die Spezialkräfte der IT-Forensik ausgewertet werden. Die Auswertung der sichergestellten Beweise wird geraume Zeit in Anspruch nehmen.
Weitere Angaben können aufgrund der laufenden Ermittlungen derzeit nicht gemacht werden.