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Hoyerswerda / Stuttgart, 4. Februar 2022 – Bei einem Erdrutsch sind im Zoo Hoyerswerda sechs Erdmännchen gestorben, nur ein Tier überlebte. Im vergangenen Jahr sorgte in dem Zoo bereits ein großes Pinguinsterben für Aufsehen – acht von neun Tieren starben. PETA erinnert daran, dass es immer wieder haltungsbedingte Erkrankungen, plötzliche Todesfälle, Ausbrüche und Unfälle mit Tieren gibt, die in Zoos gefangen gehalten werden. Erst im September 2021 starben beim Einsturz der Schlafhöhle im Münchner Tierpark Hellabrunn ebenfalls vier Erdmännchen. Angesichts der Todesfälle in Hoyerswerda fordert die Tierrechtsorganisation die Zoo-Verantwortlichen nun auf, die Zucht und Haltung von Erdmännchen einzustellen und keine weiteren Tiere mehr in die Anlage einzusperren.
„Alleine in deutschen Zoos werden mehrere hundert Erdmännchen gefangen gehalten und als ‚Besuchermagneten‘ missbraucht, weil sie beim Zoo-Publikum besonders gefragt sind. Erdmännchen sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als ‚nicht gefährdet‘ eingestuft – sie gehören genau wie die allermeisten Tiere in deutschen Zoos keiner bedrohten Art an“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Zoos leisten keinen Beitrag zum Artenschutz, indem sie Tiere einsperren und dabei auch Todesfälle in Kauf nehmen. Wir fordern die Zoo-Verantwortlichen auf, nach diesem traurigen Vorfall Konsequenzen zu ziehen und die Erdmännchen-Haltung zu beenden.“
Zoos leisten weder Beitrag zum Artenschutz noch Bildungsauftrag
Erdmännchen leben normalerweise in Familienverbänden von bis zu 50 Individuen. Wie die Mehrheit der in zoologischen Einrichtungen zur Schau gestellten Tiere sind sie keine gefährdete Art. [1, 2] Aber auch bei Tierarten, die in der Natur bedroht sind, greift das von Zoos vorgeschobene Artenschutz-Argument nicht, denn die meisten dort gezüchteten und gefangen gehaltenen Tiere werden niemals ausgewildert. Zudem sind Auswilderungen insbesondere bei bedrohten Tiergruppen wie Menschenaffen, Eisbären und Großkatzen nicht möglich, weil die in Gefangenschaft geborenen Tiere überlebensnotwendige Verhaltensweisen im Zoo nicht erlernen können. Auch einen Bildungsauftrag erfüllen Zoos PETAs Auffassung nach nicht: Denn das Publikum lernt durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über ihr natürliches Verhalten. Vermittelt wird stattdessen, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung einzusperren.
Zoos sind Auslaufmodelle
Eine repräsentative Meinungsumfrage im Dezember 2015 ergab, dass die relative Mehrheit der Deutschen das Einsperren von exotischen Tieren im Zoo für moralisch bedenklich hält. [3] PETA setzt sich grundsätzlich für ein Ende der Zucht und Haltung von exotischen Tieren in Gefangenschaft ein, weil die artwidrigen Haltungsbedingungen unweigerlich Tierleid verursachen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Der EU ZOO Report – Deutschland (2012): Eine Untersuchung zur Umsetzung und Durchsetzung der Richtlinie 1999/22/EG des Rates über die Haltung von Wildtieren in Zoos. Born Free/ENDCAP et al.
[2] Jordan, N.R. & Do Linh San, E. 2015. Suricata suricatta. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T41624A45209377. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2015-4.RLTS.T41624A45209377.en. Accessed on 03 February 2022.
[3] Meinungsumfrage des Instituts Yougov zu den Themen Zoo und Zirkus vom Dezember 2015. Online unter: https://yougov.de/news/2015/12/16/tiere-fur-viele-ein-grund-nicht-den-zirkus-zu-gehe/
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Zoo
PETA.de/Neuigkeiten/Pinguin-Sterben-Zoo-Hoyerswerda
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
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