Zwei Rehkitze bei Mahd getötet – PETA erstattet Strafanzeige

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Sprendlingen / Darmstadt / Stuttgart, 29. Mai 2019  Tod durch Messer der Landwirtschaftsmaschinerie: Während einer Mahd in Sprendlingen hatten zwei Rehkitze keine Chance gegen die scharfen Klingen der Mähmaschine. Die Jungtiere wurden überfahren; eines von ihnen starb sofort, das andere wurde so schwer verletzt, dass es getötet werden musste. Die Tierschutzorganisation PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Der Vorwurf gegen die Beanzeigten lautet: Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz sowie gegen das Naturschutzgesetz und das Strafgesetzbuch.
 
„Es ist allgemein bekannt, dass Tierkinder, die nicht schnell genug fliehen können, von den scharfen Klingen der Mähmaschine aufgeschlitzt, verstümmelt oder regelrecht zerhackt werden“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Wer keine ausreichenden Schutzmaßnahmen vor und während der Mahd trifft, nimmt den Tod der Tiere wissentlich in Kauf – und dies ist strafbar.“
 
Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Ebenso gilt laut Naturschutzgesetz, dass wild lebende Tiere nicht mutwillig beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund verletzt oder getötet werden dürfen. Der Beanzeigte hätten den Tod der Tiere durch Vorsichtsmaßnahmen vor oder während der Mahd verhindern können.
 
Landwirte sind gehalten, den zuständigen Jäger über eine bevorstehende Mahd zu informieren, damit dieser entsprechende Vorkehrungen treffen kann. Dennoch werden in Deutschland jährlich etwa 100.000 Rehe durch Mähmaschinenarbeiten schwer verletzt oder getötet. Der sogenannte Drückinstinkt der Jungtiere führt dazu, dass Rehkitze bei drohender Gefahr meist bewegungslos auf dem Boden verharren und auf ihre Tarnung vertrauen, statt zu fliehen. Tiergerechte und kostengünstige Vergrämungsmaßnahmen, wie flatternde Bänder oder Duftzäune, schrecken Rehmütter auf und führen dazu, dass sie ein besseres Versteck für ihren Nachwuchs suchen. Weitere Möglichkeiten sind der Einsatz von Hunden oder modernen Infrarotsensoren – den sogenannten „Wildrettern“ –, mit denen die Felder abgesucht werden können. Auch ein Drohnenüberflug wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit.
 
Die Tierschutzorganisation zeigte in der Vergangenheit wiederholt Landwirte wegen Unterlassungshandlungen an, denn nach einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts Biedenkopf sowie solcher des Amtsgerichts Euskirchen und des Landgerichts Offenburg ist dieses Vorgehen strafbar. Landwirte oder deren Helfershelfer wurden mehrfach rechtskräftig verurteilt.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Maehtod
PETA.de/13-Rehkitze-bei-Maeharbeiten-verstuemmelt-und-getoetet
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]



Quelle : PETA.de

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