Der Schacht Cron Calenberg ist zwar schon verfüllt, aber LBEG-Experte Thomas Finkeldey (im Bild) wird auch von übertage anschaulich erklären, wie die alten Hohlräume gesichert wurden.
Im Zuge des Festprogramms „500 Jahre Bergbehörde“ steht bereits am Sonntag, 16. Juni, die nächste Veranstaltung in Clausthal-Zellerfeld an. Dann bietet das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) von 10 bis 13 Uhr einen Rundgang zu den Sanierungsbaustellen in der Berg- und Universitätsstadt an.
Der Altbergbau-Spezialist des LBEG, Thomas Finkeldey, wird anschaulich erklären, wo und wie das Landesamt bisher ehemalige Grubenbaue saniert hat. Mit welchem Aufwand wurden alte Hohlräume verfüllt? Wie entdeckt man überhaupt in Vergessenheit geratene Schächte und Stollen? Welche Recherchearbeit ist nötig? Und wie aufwendig sind solche Baustellen, die das Ziel haben, Gefahren aus früheren Bergbautätigkeiten so weit wie möglich zu minimieren? All diese Fragen wird Thomas Finkeldey auf der Führung durch Clausthal-Zellerfeld behandeln. Dabei erklärt der Experte auch die historischen Hintergründe der Bergwerke, deren ehemaligen Standorte auf dem Rundgang liegen.
Treff- und Startpunkt der Führung ist vor dem Oberbergamtsgebäude, An der Marktkirche 9. Von dort aus geht es zur ehemalige Sanierungsbaustelle Neuer Josua am Zellbach, weiter zur laufenden Baustelle Schacht Silberkrone und Johannisstollen in der Nähe des Alten Bahnhofs, über den einstigen Standort der Zentralschmiede (heute Bauhof), den Lochstein an der Bauhofstraße, die ehemalige Sanierungsbaustellen St. Lorenz, Herzog Georg Wilhelm und Anna Eleonore zum Schacht Kaiser Wilhelm II in der Erzstraße. Anschließend führt die Tour vorbei am Gullivermast auf dem Gelände der TU Clausthal zu den Gruben Dorothea und Caroline. Bei Interesse gibt es auf dem Rückweg einen Abstecher über den alten Clausthaler Friedhof.
Die Teilnahme an der Exkursion ist kostenfrei. Um vorherige Anmeldung unter der E-Mail-Adresse 500Jahre-Bergbehoerde@lbeg.niedersachsen.de wird gebeten.
Weitere Infos:
Das LBEG wird als älteste noch existierende Behörde Niedersachsens 500 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum mit einem großen Festprogramm, das bis September zahlreiche Exkursionen und Veranstaltungen bietet. Den Höhepunkt bildet das verlängerte Feierwochenende mit einem Festkonzert des TU-Sinfonieorchesters am 5. September, einem montanhistorischen Symposium am 6. September, der großen Bergparade und dem Festkommers am 7. September und Führungen durch das Oberbergamtsgebäude am Tag des offenen Denkmals am 8. September – das alles eingebettet in das Stadtfest 100 Jahre Zusammenschluss von Clausthal und Zellerfeld.
Das LBEG ist Bergbehörde für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie für das Küstenmeer und die deutsche Ausschließliche Wirtschaftszone, Bodenfachbehörde und Staatlicher Geologischer Dienst für Niedersachsen, Niedersächsischer Geothermiedienst und Niedersächsischer Erdbebendienst.
Anlass für das Jubiläum: Im Jahr 1524 entsandte Graf Steffan Schligk den Bergmeister Wolff Sturtz aus Sankt Joachimsthal (dem heutigen Jáchymov im tschechischen Teil des Erzgebirges) an Herzog Heinrich den Jüngeren, um im Oberharz das bergbehördliche Tun aufzunehmen und den Bergbau unter geordnete staatliche Aufsicht zu stellen. Das 500 Jahre alte Dokument, ein Brief des Grafen an den Herzog, liegt bis heute im Clausthal-Zellerfelder Bergarchiv. Es gilt als der älteste Nachweis für den Beginn bergbehördlicher Tätigkeit im Oberharz und damit als Geburtsstunde des heutigen LBEG.
Bilder: Titel Symbolbilder Niedersachsen by Pixabay.com / Niedersachsen.de