Stadt- und Landkreis Heilbronn
Heilbronn: Gemeinsame Fahndungsaktion der Bundes- und Landespolizei
Eine gemeinsamen Fahndungsaktion zur Bekämpfung der Gewalt- und Eigentumskriminalität führten am Freitag zwischen 15:00 und 23:00 Uhr Polizeibeamte des Bundespolizeireviers Heilbronn, des Polizeipräsidiums Heilbronn und des Polizeipräsidiums Einsatz durch. Die Beamten kontrollierten an Bahnhöfen und in Stadtbahnen im Stadt- und Landkreis Heilbronn Personen. Dabei wurde ein wegen Diebstahls gesuchter Mann in einer Stadtbahn Richtung Neckarsulm festgenommen. Fünf weitere gesuchte Personen, durften nach Durchführung von polizeilichen Maßnahmen wie z.B. der Feststellung des aktuellen Aufenthaltsortes wieder gehen. Ein weiterer Mann, der wegen Diebstahls gesucht wurde, musste eine Sicherheitsleistung von 150 EUR bezahlen. Am späten Abend gingen einer Streife des Bundespolizeireviers Heilbronn in einem Zug in Richtung Stuttgart zudem ein 30- jähriger Algerier und 32- jähriger tunesischer Staatsangehöriger ins Netz, in deren Taschen mutmaßliches Diebesgut in Form von zahlreichen hochwertigen Parfümartikeln sichergestellt werden konnte. Beide gaben an, diese in Heilbronn von einem ihnen unbekannten Mann gekauft zu haben. Sie müssen nun mit einer Anzeige wegen Hehlerei rechnen.
Heilbronn: Unbekannter überfällt Tankstelle
Ein Unbekannter betrat am Freitagabend, gegen 21.30 Uhr, eine Tankstelle auf der Heilbronner Allee. Der Mann forderte vom Kassenwart Bargeld und bedrohte diesen währenddessen mit einer Pistole. Nachdem der Angestellte, der unverletzt blieb, die Kasse samt Bargeld ausgehändigt hatte, flüchtete der Täter zu Fuß und rannte in Richtung Innenstadt davon. Eine sofortige Fahndung der Polizei mit mehreren Streifen verlief bisher ohne Erfolg. Der Gesuchte soll zirka 1,80 Meter groß sein und eine normale Figur haben. Äußerlich machte er auf den bedrohten Angestellten einen südländischen Eindruck. Der Räuber soll zudem deutsch mit unbekanntem Akzent gesprochen haben und mit einem dunkelblauen, fast schwarzen Kapuzenshirt sowie dunkelblauer Jeans mit hellem Markenemblem auf der linken Gesäßtasche bekleidet gewesen sein. Er soll sich zudem mit einem Schal beziehungsweise einem Tuch maskiert und auffällige weiße Turnschuhe, mit schwarzer Sohle und hellblauen bis neonblauen Schnürsenkeln getragen haben. Die Kriminalpolizei Heilbronn ermittelt und bittet unter 07131-104 4444 um Zeugenhinweise.
Nordheim: Frontalzusammenstoß – zwei Schwerverletzte
Zwei schwer Verletzte mussten am Montagvormittag nach einem Unfall bei Nordheim vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gefahren werden. Kurz vor 11 Uhr fuhr ein 25-Jähriger mit seinem Audi TT von Klingenberg in Richtung Brackenheim. Zwischen den beiden Einmündungen der Zufahrtsstraßen nach Nordheim kam der PKW aus bislang ungeklärten Gründen auf die Gegenfahrbahn und stieß dort frontal mit einem entgegen kommenden VW Polo zusammen. Dessen Fahrerin wurde eingeklemmt und musste von der alarmierten Heilbronner Berufsfeuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Sie erlitt schwerste Verletzungen, der Audi-Fahrer wurde ebenfalls schwer verletzt. Die L 1106 wurde bis in den Nachmittag hinein von der Straßenmeisterei voll gesperrt, da die Fahrbahn erst von einer Spezialfirma gereinigt werden musste. Es gibt Hinweise, dass der 25-Jährige mit seinem blauen Audi TT vor dem Unfall mehrfach gefährlich überholte. Die Polizei sucht nun Zeugen des Unfalls und von Vorfällen in der Zeit vor diesem. Hinweise gehen an die Verkehrspolizei Weinsberg, Telefon 07134 5130.
Neckarsulm: Nach Unfall B 27 gesperrt
Voll gesperrt werden musste nach einem Unfall am Montagvormittag die B 27 zwischen Neckarsulm und Bad Friedrichshall. Kurz vor 13 Uhr fuhr eine 63-Jährige mit ihrem Skoda von Neckarsulm in Richtung Bad Friedrichshall. Aus bislang unbekannten Gründen kam ihr Fahrzeug plötzlich auf die Gegenfahrspur und stieß dort gegen die Fahrerseite eines entgegen kommenden PKW. Dieser wurde durch die Wucht des Aufpralls in den Straßengraben geschleudert, der Fahrer des Wagens musste vom Rettungsdienst mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. An beiden Autos entstand Totalschaden. Zur Bergung der Fahrzeuge und zur Reinigung der Fahrbahn musste die B 27 bis 14.15 Uhr voll gesperrt werden.
Heilbronn-Böckingen: Ehefrau mit Messer verletzt
Familiäre Schwierigkeiten und gesundheitliche Probleme waren in der Summe wohl die Ursache, dass ein 32-Jähriger am Sonntagabend in Heilbronn-Böckingen randalierte. Der Mann wütete gegen 20 Uhr in seiner Wohnung und warf verschiedene Gegenstände umher, so dass diese zum Teil erheblich beschädigt wurden. Danach stach er mit einem Messer auf seine Frau ein, die zum Glück aber mit leichten Schnittverletzungen davon kam. Anschließend flüchtete er. Da er auch angekündigt hatte, in einem Imbiss ein „Blutbad“ anrichten zu wollen, fahndete die Polizei mit mehreren Streifen nach ihm. Kurz vor 21.30 Uhr erschien er auf dem Polizeirevier Böckingen und bat um Hilfe. Diese erhielt er in einer Klinik, wo sich Spezialisten um ihn kümmerten.
Neckarsulm: Einbrecher ertappt
Lichtschein in seiner Garage bemerkte ein Neckarsulmer am Sonntagmorgen, gegen 6.30 Uhr, als er zur Arbeit gehen wollte. Als er das Garagenlicht einschaltete, sah er einen Unbekannten, der flüchten wollte. Zunächst konnte er den Mann festhalten, dieser konnte sich dann allerdings befreien und über die Ulrichstraße flüchten. Das bereitgelegte Diebesgut und ein von ihm mitgebrachtes Küchenmesser ließ der Täter zurück. Der Mann ist 25 bis 30 Jahre alt, 1,75 Meter groß und geschätzte 75 Kilogramm schwer. Aufgrund seines Akzents tippt der 55-jährige Garagenbesitzer auf einen Türken, an dem ein kleiner „Ziegenbart“ auffällig war. Zur Tatzeit war der Mann bekleidet mit einer Jogginghose und einem hellen Kapuzenpullover. Außerdem trug er weiße Stoffhandschuhe. Da die eingeleitete Sofortfahndung der Polizei keinen Erfolg brachte, werden Zeugen, die Hinweise auf den Einbrecher geben können, gebeten, sich mit dem Revier in Neckarsulm, Telefon 07132 93710, in Verbindung zu setzen.
Eppingen: Schon wieder Wilderer unterwegs
Einen Schuss hörten zwei Jagdpächter zwischen Eppingen-Mühlbach und Ochsenburg am Sonntagabend, gegen 21.30 Uhr. Gleich darauf sahen sie ein Auto auf dem Waldweg in Richtung Sulzfeld fahren. Auch die alarmierte Eppinger Polizei sah noch Scheinwerfer im Wald. Bevor die Beamten an das Fahrzeug gelangen konnte, rasten die Unbekannten allerdings mit hoher Geschwindkeit davon. Ob die Wilderer in dieser Nacht zu einem Abschuss kamen, ist noch unklar. In der Nacht zum 27. Januar hatten offensichtlich dieselben Täter Erfolg. Damals erlegten sie im Wald bei Mühlbach ein Reh und nahmen es aus. Sie ließen den Kopf und die Innereien zurück. Anhand von Verletzungen an den Innereien wurde deutlich, dass die Täter eine großkalibrige Waffe benutzen. Die Polizei geht davon aus, dass die Unbekannten orts- und fachkundig sind, also eventuell auch einen Jagdschein haben oder hatten. Hinweise auf die Wilderer oder auf ein verdächtiges Fahrzeug gehen an das Polizeirevier Eppingen, Telefon 07262 60950.
Neckarsulm: Nach Ehestreit mit Alkohol unterwegs
Mit Alkohol aber ohne Führerschein war am Sonntagmorgen ein 30-Jähriger in Neckarsulm unterwegs. Zeugen meldeten der Polizei kurz nach 6 Uhr den Streit eines Paares beim Bahnhof, nach dem sich ein offensichtlich betrunkener Mann in sein Fahrzeug gesetzt habe und weggefahren sei. Eine Streife konnte den Mann im Rahmen der eingeleiteten Fahndung in Neckarsulm anhalten. Da seine Aussprache die Angaben der Zeugen bestätigten, wurde ein Alcotest mit ihm durchgeführt, der einen Wert von 1,7 Promille ergab. Er musste mit zur Entnahme einer Blutprobe. Den Führerschein konnten ihm die Polizisten nicht wegnehmen, er hatte keinen.
Elztal: Tödlicher Unfall auf der Elz
Noch ist unklar, warum am Sonntagnachmittag ein Mann bei einer Kanufahrt auf der Elz ums Leben kam. Der 77-Jährige war zusammen mit drei anderen Kanuten zwischen Buchen und Mosbach auf dem Fluss unterwegs. Einen knappen Kilometer vor der Elzbrücke zum Klosterwald auf der Gemarkung Auerbach versperrte ein umgefallener Baum die Weiterfahrt. Die erfahrenen Mitglieder eines Heidelberger Wassersportvereins fuhren mittels einer Rolle unter dem Stamm durch. Allerdings schafften das offensichtlich nur drei, der 77-Jährige fehlte plötzlich. Zum Erschrecken der anderen Kanuten schwamm zunächst das leere Kanu, kurz darauf der leblose Kanufreund auf sie zu. Sie bargen ihren Kameraden, ihre Reanimationsversuche und die eines alarmierten Notarztes sowie der Rettungskräfte blieben allerdings erfolglos. Die Todesursache ist bislang unbekannt. Im Einsatz waren die Feuerwehren von Auerbach und Dallau und zwei Notfallseelsorger. Das Kanu strandete gegen später im Elzpark und wurde von der Feuerwehr aus dem Wasser geholt. Die Ermittlungen zur Todesursache dauern an. Hinweise auf ein Fremdverschulden haben sich bislang nicht ergeben.
Hohenlohekreis
Pfedelbach: Auf Schulgelände randaliert
Bisher noch nicht identifizierte Personen randalierten zwischen Samstag 12.00 Uhr und Sonntag 11.40 Uhr auf dem Schulgelände der Creutzfelder-Schule in Pfedelbach. Die Täter zerstörten eine Glasscheibe der Überdachung im Zugangsbereich vermutlich durch Tritte oder durch das Werfen eines unbekannten Gegenstandes. Danach nahmen die Unbekannten den Deckel eines Abflussschachtes und warfen diesen auf den Boden, sodass er zerbrach. Einen Papiercontainer ließen sie ein Gefälle innerhalb des Schulgeländes hinab und auf das Eingangstor zur Hauptstraße rollen, sodass auch Schaden am Tor entstand. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten sich bei der Polizei Öhringen unter der Telefonnummer 07941 930-0 zu melden.
Öhringen: Diebstahl aus Tiefgarage
Unbekannte stahlen zwischen Freitag 15.00 Uhr und Samstag 20.00 Uhr vier Autoreifen samt Alufelgen aus einer Tiefgarage in der Öhringer Straße Am Zwetschgenwäldle. Der Diebstahlschaden beträgt zirka 2.800 Euro. Hinweise von Zeugen nimmt die Polizei Öhringen unter der Telefonnummer 07941 930-0 an.
Öhringen: Versuchter Einbruch
Ein Sachschaden von zirka 600 Euro ist die Folge eines versuchten Einbruchs am vergangenen Samstag zwischen 14.30 Uhr und 19.00 Uhr in der Öhringer Caracallastraße. Der Täter entfernte das Fliegengitter des Küchenfensters eines Einfamilienhauses und versuchte dieses dann aufzuhebeln. Der Versuch des Unbekannten blieb jedoch erfolglos. Die Polizei Öhringen bittet unter der Telefonnummer 07941 930-0 um Zeugenhinweise.
Künzelsau-Gaisbach: Ohne Führerschein mit 40-Tonner unterwegs
Bei einer Schwerverkehrskontrolle auf der B 19 bei Künzelsau-Gaisbach am Donnerstagnachmittag wurde ein 38-Jähriger LKW-Fahrer, der bereits seit Februar 2015 ohne gültigen Führerschein fuhr, aus dem Verkehr gezogen. Dem Mann wurde damals aufgrund einer Vielzahl von Verkehrsdelikten die deutsche Fahrererlaubnis endgültig entzogen. Der von ihm vorgelegte, in Rumänien ausgestellte Führerschein wurde von der deutschen Behörde für ungültig erklärt. Die Beamten der Verkehrsüberwachung Künzelsau unterbanden die Weiterfahrt des Mannes mit seinem 40-Tonners. Der Fahrer kann sich auf ein umfangreiches Strafverfahren einstellen. Außerdem muss sein Arbeitsgeben mit entsprechenden Konsequenzen rechnen.
Main-Tauber-Kreis
Lauda-Königshofen: Unfallflucht – Zeugen gesucht
Mehrere Hundert Euro Sachschaden richtete ein Unbekannter am Sonntag an einem PKW in Lauda-Königshofen an. Ein 46-Jähriger stellte seinen Audi A3 gegen 11.30 Uhr auf dem Parkplatz zwischen der Tauber-Franken-Halle und der Halle des TV Königshofen, in Richtung des Verkehrsübungsplatzes, ab. Als er gegen 13.30 Uhr zu seinem Fahrzeug zurückkam, sah er einen Schaden an der Beifahrertür seines Wagens. Offenbar beschädigte ein anderer Verkehrsteilnehmer beim Ein- oder Aussteigen mit der Tür seines PKW den Audi und entfernte sich anschließend unerlaubt von der Unfallstelle, anstatt den Vorfall zu melden. Im genannten Zeitraum fand in der Tauber-Franken-Halle ein Jugend-Fußballturnier statt. Möglicherweise haben Besucher den Unfall beobachtet und können der Polizei sachdienliche Hinweise zum Verursacher geben. Diese sollten sich bei der Polizei Tauberbischofsheim, Telefon 09341 81-0, melden.
BAB 81 / Tauberbischofsheim: 41-Jährigen auf Autobahn ins Freie befördert
Weil mehrere Verkehrsteilnehmer der Polizei am Sonntagmittag meldeten, dass ein Fußgänger auf dem Standstreifen der Bundesautobahn A81 in Fahrtrichtung Würzburg läuft, eilte eine Streife der Verkehrspolizei dorthin. Zwischen den Anschlussstellen Ahorn und Tauberbischofsheim trafen die Beamten den 41-jährigen, gehörlosen Mann an. Dieser war sichtlich in Rage geraten und gab den Polizisten zu verstehen, dass er zusammen mit einem taubstummen Freund im Auto unterwegs war. Da die beiden Männer in Streit gerieten, warf der Fahrer den 41-Jährigen kurzerhand aus seinem Wagen und setzte seine Fahrt anschließend fort. Die Polizeibeamten nahmen den Fußgänger mit. Auf einem nahegelegenen Parkplatz trafen sie auf den Freund des 41-Jährigen. Dieser war beim Einfahren auf den Rastplatz auf einen abgestellten PKW gefahren. Die Beamten nahmen den Unfall auf, während sich die beiden Männer wieder vertrugen und die Reise gemeinsam fortsetzten.
BAB A81 / Ahorn: Nicht verkehrssicher, ohne Fahrerlaubnis am Sonntag auf der Autobahn
Eine ganze Reihe von Verstößen stellten Beamte der Verkehrspolizei am Sonntagvormittag bei einer Kontrolle zweier LKW sowie deren Fahrer fest. Im Konvoi fuhren die beiden 23- und 25-jährigen Männer mit ihren Kleinlastern samt Anhängern auf der A81 in Richtung Heilbronn. Da auf den Lastern sowie den Anhängern Gerüsteile transportiert wurden und üblicherweise ein Sonntagsfahrverbot für solche Laster besteht, wurden sie von einer Streife des Verkehrskommissariats Tauberbischofsheim auf dem Rastplatz Brombach gestoppt und kontrolliert. Bei der Überprüfung stellten die Ordnungshüter fest, dass die LKW-Fahrer nicht nur gegen das sonntägliche Fahrverbot verstießen, sondern auch beide nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis sind. Eine Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis folgt. Auch bei einer Überprüfung hinsichtlich der Fahrzeugsicherheit stellten die Polizeibeamten diverse Verstöße fest. Auf dem Laster des 23-Jährigen waren die Gerüstteile nicht gesichert und hätten ohne weiteres von der Ladefläche herabstürzen können. Zudem fehlte das Abreißseil des gebremsten Anhängers, weshalb sich der 23-jährige Fahrer auf eine weitere Anzeige einstellen muss.
Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2015 für das Polizeipräsidium Heilbronn – erfreulicher Rückgang bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden
Der Leiter des Führungs- und Einsatzstabes, Polizeivizepräsident Hans Becker, zog Bilanz zur Verkehrsunfallstatistik 2015 des Polizeipräsidiums Heilbronn. „Erfreulicherweise ist es gelungen, die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden zu senken und damit nahmen auch die Zahl der getöteten und verletzten Verkehrsteilnehmer ab“, so Becker.
1. Unfallentwicklung
Insgesamt war ein Anstieg der Verkehrsunfälle (inklusiv Bagatellunfällen) zu verzeichnen. Im Stadt- und Landkreis Heilbronn, in den Landkreisen Hohenlohe, Main-Tauber und Neckar-Odenwald sowie im Zuständigkeitsbereich der Bundesautobahnen A 6 und A 81 ist ein Anstieg der Verkehrsunfallzahlen um 4,2 % von 23.614 (Jahr 2014) auf 24.621 (Jahr 2015) zu verzeichnen.
Dabei waren die Entwicklungen in den einzelnen Regionen und der BAB durchaus unterschiedlich: – Stadt Heilbronn: + 5 % (von 5.139 auf 5.389) – Landkreis Heilbronn: + 3 % (von 6.929 auf 7.156) – Hohenlohekreis: + 5 % (von 2.693 auf 2.827) – Main-Tauber-Kreis: + 10 % (von 3.278 auf 3.613) – Neckar-Odenwald-Kreis: + 3 % (von 3.386 auf 3.491) – BAB: – 1 % (von 2.183 auf 2.160).
2. Verkehrsunfälle mit Personenschaden
Im besonderen Fokus der Polizei stehen diese Verkehrsunfälle. Sie werden bei der Polizei ganz besonders genau analysiert. Sie sanken im Jahr 2015 im Präsidiumsgebiet einschließlich der BAB von 2.716 auf 2.632 ( – 3 %) im Vergleich zum Vorjahr. Auch die einzelnen Regionen wiesen hierbei unterschiedliche Ausprägungen auf: – Stadt Heilbronn: – 4 % (von 490 auf 472) – Landkreis Heilbronn: – 3 % (von 808 auf 782) – Hohenlohekreis: – 15 % (von 365 auf 309) – Main-Tauber-Kreis: + 9 % (von 419 auf 456) – Neckar-Odenwald-Kreis: – 4 % (von 386 auf 371) – BAB: – 2 % (von 247 auf 242).
Bei dieser Unfallkategorie wurden auf den Straßen und Autobahnen der Region im Jahr 2015 insgesamt 3.551 Personen verletzt (im Jahr 2014 waren es noch 3.658). Polizeivizepräsident Hans Becker: „Erfreulicherweise ging die Anzahl der dabei getöteten Verkehrsteilnehmer von 50 im Jahr 2014 auf 44 im Jahr 2015 (- 12 %) zurück. Unsere Maßnahmen zielen weiter darauf ab, die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden zu reduzieren und damit auch die Zahl der dabei verletzten und getöteten Menschen zu senken. Gerade diese Verkehrsunfälle verursachen viel Leid und ziehen oftmals langwierige Beeinträchtigungen nach sich.“ Bei der Betrachtung der einzelnen Landkreise fällt auf, dass es auch hier teilweise sehr unterschiedliche Entwicklungen gab. Nachfolgend aufgezeigt sind die Zahlen der verunglückten (verletzte und getötete) Personen in den einzelnen Regionen: – Stadt Heilbronn: – 4 % (von 633 auf 607) – Landkreis Heilbronn: – 4 % (von 1.090 auf 1.041) – Hohenlohekreis: – 16 % (von 481 auf 403) – Main-Tauber-Kreis: + 8 % (von 559 auf 606) – Neckar-Odenwald-Kreis: + 2 % (von 494 auf 501) – BAB: – 1 % (von 395 auf 392).
Während die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer im Hohenlohekreis mit 7 vom Jahr 2014 im Jahr 2015 gleichblieb, stiegen die Zahlen im Landkreis Heilbronn von 14 auf 20 und im Main-Tauber-Kreis von 4 auf 12 an, im Stadtkreis Heilbronn fielen sie von 8 auf 2 und im Neckar-Odenwald-Kreis ebenfalls von 8 auf 3. Sehr erfreulich war die Entwicklung auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich des PP Heilbronn. Hier wurde 2015 keine Person getötet. 2014 waren es noch 9.
3. Unfallursachen
Die Hauptunfallursachen bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden im Präsidiumsgebiet (ohne BAB) liegen nach wie vor in nicht angepasster Geschwindigkeit sowie bei Vorfahrtsverletzungen und mangelndem Abstand. Auf den Autobahnen ist Geschwindigkeit nach wie vor Hauptunfallursache Nummer 1, gefolgt von unzureichendem Sicherheitsabstand. Bereits im zurückliegenden Jahr wurden hauptsächlich an unfallträchtigen Strecken Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Dabei registrierten die Beamten insgesamt 101.425 Verstöße, was leicht über dem Vorjahresniveau lag. Die Qualität der dabei festgestellten Verkehrsverstöße war jedoch stark unterschiedlich. Wurden 2014 noch 23.008 Verstöße über 20 km/h zu schnell registriert, so waren es 2015 insgesamt 31.388. „Besonders in unserem Visier standen dabei die Raser, die mit über 40 km/h der erlaubten Geschwindigkeiten gemessen wurden. Im Jahr 2015 waren dies 2.904 Fahrzeugführer, im Jahr zuvor waren es 1.789. In allen Fällen wurden gegen die Betroffenen neben Bußgeldern auch Fahrverbote verhängt“, so Becker weiter. Diese Entwicklung zeigt, dass verstärkte Geschwindigkeitskontrollen nötig und sinnvoll sind. Auch die Kommunen führen in eigener Zuständigkeit Geschwindigkeitsüberwachungen durch. „Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und der Polizei wirkt sich positiv im Sinne der Verkehrssicherheit aus“, so Becker. Die Entwicklung bei den alkohol- und drogenbedingten Verkehrsunfällen im Präsidiumsgebiet blieb mit 445 Fällen in etwa auf Vorjahresniveau (2014: 439 Fälle). Im Rahmen der Verkehrsüberwachung wurden im Jahr 2015 1.099 Verstöße hinsichtlich Alkoholdelinquenz und 548 Verstöße durch Beeinflussung illegaler Drogen und anderer berauschender Mittel festgestellt. Gerade bei den Trunkenheitsfahrten ist zu beklagen, dass nahezu 2/3 der Betroffenen einen Alkoholspiegel von 1, 1 Promille oder mehr im Blut hatten. Laut Polizeivizepräsident Becker sind diese Zahlen immer noch viel zu hoch, waren sie 2015 doch verantwortlich für 8 tödlich verletzte, 55 schwer- und 167 leichtverletzte Verkehrsteilnehmer. Im Jahr 2015 stellten die Beamten des Polizeipräsidiums Heilbronn in 1.099 Fällen (2014 waren es 1.066) Verstößen im Zusammenhang mit Alkoholdelinquenz fest. In 330 Fällen hatten die Betroffenen dabei 1,6 Promille oder mehr im Blut. Auch der Bereich der illegalen Drogen oder anderer berauschender Mittel schlug 2015 mit insgesamt 547 Delikten (2014 waren es noch 432) zu Buche. „Die Teilnahme am Straßenverkehr unter Alkohol- und Drogeneinfluss hat im Jahr 2015 zugenommen. Für uns ein klarer Hinweis dafür, dass auch hier weitere Kontrollen im laufenden Jahr nötig sind“, so der Polizeivizepräsident.
Unfallbeteiligte Risikogruppen
Junge Fahrer (18 bis 24 Jahre), mit einem Bevölkerungsanteil von 8 Prozent, waren im Jahr 2015 an 853 Unfällen mit Personenschaden beteiligt, was einem Anteil von 32 % in dieser Unfallkategorie entspricht. Daher wird diese Zielgruppe besonders im Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit bleiben. Gerade an diese Zielgruppe richten sich mehrere Präventionsaktionen der Polizei. Schwerpunktmäßig wird dabei das Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ an Berufsschulen im Rahmen von Aktionstagen und -wochen thematisiert. Projekte unter dem Thema „VollGas“ entfalten dabei beispielsweise mit interdisziplinären Ansätzen nachhaltige Wirkungen. Derartige Aufklärungsaktionen wurden im Jahr 2015 flächendeckend in den Landkreisen des Präsidiumsgebietes Heilbronn angeboten und abgehalten.
Erfreulich ist die Unfallentwicklung bei Kindern, die als Radfahrer oder Fußgänger beteiligt waren. Verunglückten im Jahr 2014 noch 117 Kinder, so waren es 2015 nur 93, 67 davon wurden leicht und 26 schwer verletzt. Kein Kind wurde getötet. 85 Kinder ( 2014 108) verunglückten als Mitfahrer, weil sie im Fahrzeug nicht oder nicht vorschriftsmäßig angegurtet waren. Bei Kontrollen im Jahr 2015 wurden 8.713 Beanstandungen wegen Nichtanlegen des Sicherheitsgurts und 536 (im Vorjahr 471) wegen fehlender Kindersicherungen festgestellt.
Der Rückgang bei den verletzten Kindern dürfte auch auf die verstärkten Kontrollaktionen im Zusammenwirken mit gezielten Präventionsangeboten zurückzuführen sein. Gerade bei dieser Zielgruppe entwickeln die Beamtinnen und Beamten der Verkehrsprävention die verschiedensten Konzepte, um die Kinder schon frühzeitig auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Im Stadt- und Landkreis Heilbronn sind hierfür neun Beamtinnen und Beamte, im Main-Tauber-Kreis vier und in den Kreisen Hohenlohe und Neckar-Odenwald jeweils drei eingesetzt. Die präventiv polizeilichen Aktivitäten beginnen schon an Kindergärten mit Kontaktbesuchen, Verkehrstrainings und Informationen bei Elternabenden. Zudem erfolgen lokal Aktionswochen, Vorführungen von Puppenbühnen und des „Kleinen Zebras“. Letzteres ist ein Highlight und bei 5- bis 7-Jährigen sehr beliebt. Dieses „Kleine Zebra“ vermittelt den Kids auf kindgerechte und spielerische Weise das richtige Verhalten im Straßenverkehr, bindet Kinder durch Fragen oder bewusst falsches Vormachen in das Theaterstück mit ein und provoziert dadurch auch Reaktionen der kleinen Zuschauer.
In den Grundschulen finden neben der flächendeckenden Betreuung in den Jugendverkehrsschulen für die Kinder der Klassenstufen 4 auch Schulwegtrainings, Vorführungen der Puppenbühnen und Fahrradaktionen, wie z. B. „Helle Köpfe – Mir geht ein Licht auf“, statt. An weiterführenden Schulen stehen Informationen zur Fahrradsicherheit unter dem Motto „Schütze Dein BESTES“ auf der Agenda. „Die Präventionsarbeit mit Kindern ist für uns ein Grundpfeiler polizeilicher Arbeit“, so Polizeivizepräsident Hans Becker. „Jedes verletzte oder gar getötete Kind ist eins zu viel. Radfahrer waren an 396 Unfällen beteiligt; von 326 verunglückten Radfahrern erlitten 240 leichte und 85 schwere Verletzungen, ein Radfahrer wurde getötet. Im Präsidiumsgebiet liegt hier der Stadtkreis Heilbronn mit 124 Unfällen weit abgesetzt an erster Stelle.
Die Entwicklung bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Motorradfahrern verlief im Jahr 2015 ähnlich dem Landestrend; 2015 waren auf den Straßen und Autobahnen des Polizeipräsidiums Heilbronn 443 Kradfahrer (Vorjahr: 431) in Unfälle verwickelt; dies entspricht einer Steigerung um rund 3 %. Obwohl diese Zielgruppe 2015 das ganze Jahr über im besonderen Focus der Polizei stand, verloren 9 Fahrer ihr Leben; 2014 waren es noch 14. Schwere Verletzungen zogen sich 170 Motorradfahrer und Mitfahrer zu; 198 erlitten leichte Verletzungen. Polizeivizepräsident Hans Becker: „Dieser anhaltend negative Trend ist für uns nicht akzeptabel. Im Rahmen der Verkehrsüberwachung werden wir hier deshalb auch im Jahr 2016 einen Schwerpunkt setzen. Ein Motorrad hat keine Knautschzone – im eigenen Interesse appelliere ich deshalb an alle Fahrerinnen, Fahrer und Beifahrer, sich an die Verkehrsregeln zu halten.“ Die Verkehrspolizei wird daher auch im Jahr 2016 ihre Motorradkontrollen zielgerichtet fortsetzen.
Die Gruppe der Senioren (ab 65 Jahre) war an 1.698 Unfällen beteiligt (im Jahr 2014 waren es 1.728). 72 Personen waren als Fußgänger, 53 als Radfahrer ins Unfallgeschehen 2015 involviert. Auch diese Zielgruppe rückt für die Präventionsarbeit der Polizei immer mehr in den Vordergrund; schon alleine wegen des demografischen Wandels. Beispielsweise fand im Sommer letzten Jahres in Buchen, Neckar-Odenwald-Kreis, ein Aktionstag „Generation 60+ / mobil und sicher“ statt. Als Veranstalter und Kooperationspartner traten eine Vielzahl von Behörden und sozialer / gemeinnütziger Einrichtungen auf. Themen- bzw. Aktionsschwerpunkte dabei waren unter anderem
- Pedelec und E-Bike - Mobilitätstraining für Senioren - Fahrrad- und Autofahrsimulator / Multimediawagen - Wie schränkt Alkohol die Wahrnehmung ein? - Sicher fit unterwegs.
4. Polizeiliche Maßnahmen
Auch wenn wir dem Ziel der Landesregierung folgend, die Zahl der Unfalltoten von 2011 bis 2020 um 40 % zu senken, 2015 mit unseren 44 Verkehrstoten genau im linearen Verlauf liegen, so darf das nicht darüber hinweg täuschen, dass das Leben der Schwerstverletzten oft nur an einem seidenen Faden hängt. Deshalb ist es weiterhin unser Bestreben, durch eine zielgerichtete Verkehrsüberwachung im Zusammenwirken mit gezielten Präventionsmaßnahmen die schweren Unfallfolgen zu senken. „Wir werden dieses Jahr in unserem Präsidiumsbereich, insbesondere auf den Autobahnen, ein verstärktes Augenmerk auf die Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen legen“, so Polizeivizepräsident Hans Becker. „Speziell die Verkehrspolizei wird dabei flächendeckend Messungen durchführen.“
Kontrollen zur Beachtung der Anschnallpflichten von Kindern und Gurtpflichten der restlichen Fahrzeuginsassen sowie des Handyverbots werden konsequent fortgeführt. 3.098 Verkehrsteilnehmer wurden wegen Missachtung des Handyverbots zur Anzeige gebracht, 596 mehr als im Vorjahr. Hans Becker hierzu: „Die Moral der Verkehrsteilnehmer in diesen Bereichen zeigt uns, dass die Polizei auch hier weiterhin ein wachsames Auge haben muss.“
5. Partner in der Verkehrssicherheitsarbeit
Die Polizei wird in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit von vielen Partnern, wie z. B. Verkehrsbehörden, Verkehrswachten und den Präventionsvereinen „Sicher im Heilbronner Land“, „Bürgerstiftung Heilbronn“ und „Sicherer Neckar-Odenwald-Kreis e.V.“ unterstützt. Diese bewährte Zusammenarbeit im Sinne der Verkehrssicherheit der Bürgerinnen und Bürger wird auch weiterhin fortgeführt. Polizeivizepräsident Hans Becker bedankt sich dafür bei allen Kooperationspartnern.