Neckar-Odenwald-Kreis | AVdual: Eine Chance für Jugendliche und Arbeitgeber im Landkreis

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Elena Brandner Elena Brandner, neue Stipendiatin des Kreises (Ausschnitt) Quelle: Neckar-Odenwald-Kliniken


Neckar-Odenwald-Kreis. Zum Schuljahr 2021/2022 wird im Neckar-Odenwald-Kreis der neue Bildungsgang AVdual (Ausbildungsvorbereitung dual) an vier beruflichen Schulen eingeführt. AVdual als Schulversuch ist Teil des Landesreformkonzeptes zur Neugestaltung Übergang Schule – Beruf, dessen Umsetzung in den teilnehmenden Landkreisen vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg anteilig gefördert und gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg verantwortet wird. Der einjährige Bildungsgang richtet sich speziell an Schülerinnen und Schüler mit oder ohne Schulabschluss, die sich noch in der beruflichen Orientierungsphase befinden. Nach dem Besuch der Klassen 8 oder 9 einer allgemeinbildenden Schule können sie in AVdual entweder den Hauptschulabschluss erwerben bzw. verbessern, einen Ausbildungsplatz finden oder ihre Chancen auf eine erfolgreiche Berufsausbildung erhöhen. Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Fähigkeiten haben die Möglichkeit im zweiten Jahr der zweijährigen Berufsfachschule den mittleren Bildungsabschluss („Realschulabschluss“) zu erwerben.

AVdual ist als Ganztagsklasse angelegt, um zum einen das Zeitmuster der Arbeitswelt abzubilden und zum anderen mehr Lernzeit zu erhalten, damit den Schülerinnen und Schülern eine intensive und individuelle Förderung ermöglicht werden kann. Der Unterricht findet berufsbezogen statt. Betriebspraktika nehmen in diesem Bildungsgang eine zentrale Stellung ein. Die Arbeitszeiten sind wie bei nicht volljährigen Auszubildenden geregelt. Eine Sozialversicherungspflicht besteht nicht. Mit der Schülerversicherung sind Haftpflicht- und Unfallversicherung bereits abgeschlossen. Auch eine Vergütung der Betriebspraktika ist nicht vorgesehen, aber möglich.

Die Vorteile sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Betriebe und Einrichtungen liegen auf der Hand: Die Jugendlichen bekommen die Möglichkeit, die betriebliche Realität sowie verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und einen intensiven Kontakt zu den Betrieben zu knüpfen. Im Gegenzug lernen die Arbeitgeber die jungen Menschen mit ihren Fähigkeiten und Stärken kennen, so dass oft der sogenannte „Klebeeffekt“ entsteht. Erkenntnisse aus anderen Modellregionen zeigen, dass die zumeist positiven Erfahrungen zu Ausbildungsverhältnissen führen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass noch freie Ausbildungsplätze nachbesetzt werden und die Schülerinnen und Schüler auch unterjährig mit der Ausbildung beginnen können.

In den allgemeinbildenden Fächern können die Schülerinnen und Schüler eventuell vorhandene Defizite nachholen und sich notwendige Grundkenntnisse für eine Berufsausbildung aneignen oder sich für den Eintritt in das zweite Jahr der zweijährigen Berufsfachschule qualifizieren.

Unterstützung bekommen die Jugendlichen von der AVdual-Begleitung. Sie ist das Bindeglied zwischen Schule, Betrieb und Familie und betreut die Jugendlichen bei der Akquise, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Betriebspraktika sowie bei der Anschlussvermittlung in eine Ausbildung. Auch ist sie fester Ansprechpartner für die Arbeitgeber.

Die Augusta-Bender-Schule Mosbach bietet AVdual in den Profilen Gesundheit und Pflege und Hauswirtschaft und Ernährung an. Als zertifizierte, digitale Schule ist digitaler Unterricht in dem Schulprogramm verankert. Ein etabliertes und erfahrenes Lehrerteam mit jahrelanger Erfahrung im niveaudifferenzierten Lernen bereitet zielgerecht Schülerinnen und Schüler seit 2016 im Bildungsgang BFPE und seit 2020 im AV, den beiden Vorreitern von AVdual, auf Ausbildung oder einen möglichen Übergang in die zweijährige Berufsfachschule vor. Das Profil Gesundheit und Pflege ist eine ideale Vorbereitung auf eine Ausbildung für Berufe mit Menschen. Im Fokus stehen wichtige Inhalte wie die pflegerische Unterstützung von Menschen, Erhalten der Gesundheit und Vorbeugen von Krankheiten. Es werden Wissen und Kompetenzen in der Gesundheits- und Krankenpflege und der Arbeit mit Menschen vermittelt. Das Profil Hauswirtschaft und Ernährung bietet eine sehr gute Vorbereitung auf eine Ausbildung in Erziehung, Hauswirtschaft oder Gastronomie. Vermittelt werden u.a. Inhalte wie gesunde Ernährung und Grundlagen der Erziehung. Die hier erworbenen Kompetenzen und praktischen Kenntnisse bieten eine Grundlage für sehr gute berufliche Aussichten in der Kinderpflege und für den Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers oder in der Haus- und Familienpflege.

An der Helene-Weber-Schule Buchen baut die neue Schulart AVdual auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Übergangsschulart BFPE auf. Durch die schulartübergreifenden Profile Gesundheit/Pflege, Ernährung/Hauswirtschaft und Erziehung besteht ein umfangreiches Netzwerk mit entsprechenden Ausbildungsbetrieben und Einrichtungen. Ein kompetentes Lehrerteam unterrichtet die Schülerinnen und Schüler niveaudifferenziert und begleitet diese während deren schulischer Entwicklung sehr eng. Ein Fokus liegt dabei auf einer passgenauen Unterstützung und Beratung hinsichtlich der schulischen und beruflichen Qualifikation einerseits und der Förderung sozialer Kompetenzen andererseits. Dabei können je nach Leistungsvermögen der qualifizierte Hauptschulabschluss oder im weiterführenden Schuljahr auch die Fachschulreife erworben werden. Zusätzlich stehen aber auch gemeinsame Projekte im Vordergrund, in denen die Schülerinnen und Schüler in musischen, kreativen oder gesellschaftlichen Bereichen gefördert werden. Das Grüne Klassenzimmer, der Schulsanitätsdienst oder das schülereigene Bistro bieten hierzu ideale Möglichkeiten. Alle Unterrichtsräume sind im Rahmen der Digitalisierungsoffensive mit optimaler Ausstattung versehen, so dass auch digitale Unterrichtsmethoden eingesetzt werden.

Die Gewerbeschule Mosbach richtet für das Schuljahr 2021/2022 drei AVdual-Lerngruppen in den Berufsfeldern Elektrotechnik, Metalltechnik und Farb-/Holz-/Bautechnik ein. Neben den genannten Berufsfeldern können die Schülerinnen und Schüler innerhalb des Ganztagskonzepts den Staplerführerschein erwerben. Das neu vernetzte Schulgebäude bietet die Chance, das digitale Lernen optimal zu nutzen. Die individuelle Förderung, das Nutzen von Lernplattformen und der Einsatz von Tablets im Schulalltag sind zentrale Bestandteile des Unterrichtskonzepts.

Die Zentralgewerbeschule Buchen richtet ebenfalls drei AVdual-Lerngruppen ein, und zwar in den Berufsfeldern Metalltechnik, Elektrotechnik sowie Kraftfahrzeugtechnik und Nahrung. Neben diesen Berufsfeldern können die Schülerinnen und Schüler im wöchentlichen „Werkstattkarussell“ weitere berufsspezifische Themenbereiche erkunden wie Kunststofftechnik, Holztechnik, Schweißen, Frisörhandwerk, Gärtnern etc. Alternativ haben sie die Möglichkeit, sich in der Schulfeuerwehr einzubringen, Musik zu machen oder Spanisch zu lernen. Die grundsanierte „AVdual-Etage“ bietet neben einer offenen und angenehmen Lernumgebung die Möglichkeit, Chancen des digitalen Lernens optimal zu nutzen. Hierzu stellt die Schule für jede Schülerin bzw. jeden Schüler ein Tablet während des Schultags zur intensiven Nutzung zur Verfügung.

Kontakte:

Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis
Sabrina Märtz-Honisch (Projektleitung Regionales Übergangsmanagement Schule-Beruf)
, 06261/841300

Augusta-Bender-Schule Mosbach
Sekretariat
, 06261/890850

Helene-Weber-Schule Buchen
Sekretariat
, 06281/564820

Gewerbeschule Mosbach
Tobias Stockinger
, 06261/89080

Zentralgewerbeschule Buchen
Christoph Kleiser
, 06281/5300

Quelle :neckar-odenwald-kreis.de

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