Obrigheim. Es war wie ein Fingerzeig für die Mitglieder des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen des Kreises. Am Montagvormittag rückten 18 Feuerwehrangehörige aus dem Kreis in die Flutgebiete in Rheinland-Pfalz aus, am Abend hatte das Gremium bei einer Sitzung in der Gymnastikhalle der Gemeinschaftsschule in Obrigheim dann über rund 75.000 Euro als Zuwendung zur Anschaffung von neuen Feuerwehrfahrzeugen zu entscheiden. „Wie unverzichtbar Feuerwehren sind, hat man gerade jetzt bei der unfassbaren Hochwasserkatastrophe wieder gesehen. Die klassischen Brände sind bei den Einsatzzahlen inzwischen längst nachrangig. Auf die Feuerwehr ist aber immer Verlass, wenn Not am Mann oder an der Frau ist“, betonte Landrat Dr. Achim Brötel eingangs.
Insofern waren die Zuwendungen im Gremium vollkommen unstrittig. So erhält die Stadt Adelsheim 27.600 Euro für ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10), die Gemeinde Limbach 15.600 Euro für ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W), die Gemeinde Haßmersheim 16.500 Euro für ein Gerätewagen-Logistik 2 (GW-L2) und die Gemeinde Waldbrunn 15.600 für ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W). Die Ausschussmitglieder verbanden ihr einstimmiges Votum mit dem Dank an die Feuerwehrangehörigen im Kreis.
Voraussetzung für die Förderung des Landkreises war, so der Hinweis des Landrats, dass das Land Baden-Württemberg die Beschaffung mit mindestens 40 Prozent der anerkannten Kosten oder mit einem Festbetrag gefördert hat. Die Landeszuwendungen in Höhe von 251.000 Euro waren im Vorfeld bewilligt worden. Die Zuschüsse des Landkreises orientieren sich prozentual an der Landesförderung und werden im Jahr 2022 ausbezahlt.
Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr dankte für die Unterstützung der Wehren und äußerte sich auf Nachfrage auch zu dem Thema Spenden für die Katastrophenregionen. „Diese Gebiete brauchen jetzt unsere Solidarität. Es kommt jedoch darauf an, die richtigen Hilfsgüter anzuliefern, obwohl natürlich jede Spende und jede Initiative lobenswert ist“, erläuterte Kirschenlohr. So sei es derzeit am sinnvollsten, Geld auf die überregionalen Spendenkonten zu überweisen, da die Einsatzleitungen vor Ort darum gebeten haben, keine weiteren Sachspenden zu schicken. Eine eigene Spendenaktion oder eine Sammlung im Landkreis sei deshalb derzeit nicht unbedingt zielführend.
Zudem hatten die Kreisrätinnen und Kreisräte die erfreuliche Aufgabe, weitere Spenden zum Erhalt der Neckar-Odenwald-Kliniken anzunehmen. Landrat Brötel gab bekannt, dass seit dem Frühjahr erneut rund 2.000 Euro von elf Spendern eingegangen seien. Damit sei ein Spendenstand von insgesamt rund 104.000 Euro erreicht, davon 1.225 Euro für die Aktion „Born im NOK“. „Allen Spenderinnen und Spendern gilt ein herzliches Dankeschön“, sagte Brötel.
Für die Bereitstellung des Tagungsorts zur Corona-konformen Durchführung der Sitzung dankte der Landrat abschließend Bürgermeister und Kreisrat Achim Walter. Walter hatte die Ausschussmitglieder auch im Namen der Gemeinde begrüßt.
Hintergrund:
Spenden für Hochwasseropfer können unter anderem auf das Konto des Aktionsbündnis Katastrophenhilfe unter IBAN DE65 100 400 600 100 400 600 überwiesen werden. Im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe haben sich Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, UNICEF und Diakonie Katastrophenhilfe zusammengeschlossen.
Wer die Neckar-Odenwald-Kliniken unterstützen möchte, kann dies durch Überweisung jeder beliebigen Summe unter Angabe des Verwendungszwecks „Spende für NOK-Kliniken“ oder „Born im NOK“ (für Schlafsäckchen) auf das Konto des Neckar-Odenwald-Kreises, Kreiskasse, bei der Sparkasse Neckartal-Odenwald unter IBAN DE 74 67450048 0004 3882 11 tun.
Quelle :neckar-odenwald-kreis.de
Bildergalerie Abrissparty Tauberbrücke Wertheim + Video , 12.03.2016