Main-Tauber-Kreis
Kontakte und Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine
Diese Woche war Auftakt für den wöchentlichen Montagstreff, den der Verein „Willkommen in Wertheim“ (WiW) gemeinsam mit dem Familienzentrum und der Stadt Wertheim für Ukraine-Flüchtlinge organisiert. Der Montagstreff soll den Neuankömmlingen vor allem die Möglichkeit bieten, sich untereinander zu vernetzen und Kontakte in Wertheim zu knüpfen. Der Auftakt verlief vielversprechend und brachte einen guten Austausch in Gang.
Würden bei der knappen Vorlaufzeit überhaupt Menschen kommen? Diese Frage stellten sich die Vorsitzenden von WiW, Elke Schwarzer, Walter Hörnig und Rainer Lotz. Letztlich waren sie von der Zahl der Besucher überwältigt: Etwa 25 ukrainische Frauen, Kinder und Männer waren gekommen, zusätzlich viele, die die Kriegsflüchtlinge derzeit betreuen und unterstützen. So war auch die Sprachbarriere schnell überwunden, denn viele Unterstützer konnten mit Russischkenntnissen aushelfen.
Die meisten der aus allen Landesteilen der Ukraine stammenden Menschen sind nach Wertheim geflüchtet, da sie hier bereits Anlaufstellen über Verwandte oder Freunde hatten. Um sich untereinander zu vernetzen, tauschten die Anwesenden ihre Kontaktdaten aus. Außerdem wurde eine E-Mail-Liste erstellt, über die der Verein „Willkommen in Wertheim“ zukünftig sämtliche Informationen und Angebote weiterleiten kann.
Später gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Fragen und Wünsche vorzubringen. Weit oben steht bei allen die Hoffnung auf eine dauerhafte Unterkunft. Auch der Wunsch, möglichst schnell die deutsche Sprache zu lernen, ist groß. Thematisiert wurden außerdem die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sowie das Angebot kostenfreier SIM-Karten für die Handys ukrainischer Flüchtlinge, durch die der Kontakt mit Verwandten erleichtert werden soll, die in der Heimat zurückgebliebenen sind.
Im Laufe des Nachmittags kamen außerdem Vertreter verschiedener Einrichtungen, um sich vorzustellen und um Hilfe anzubieten: Vom Familienzentrum waren Katharina Doktorowski und Alex Schuck anwesend. Auch Vertreter des Jugendtreffs 114 und Elena Kalinski vom Bürgerverein Wartberg stellten sich vor. Irina Nikolskij und Juri Bastron von der russisch-orthodoxen Gemeinde berichteten von dem anstehenden zweiten Hilfskonvoi an die ukrainisch-polnische Grenze.
Nach zwei Stunden verließen die Gäste den ersten Montagstreff nicht nur mit neuen Informationen und Eindrücken, sondern auch mit Geschenken: Viele Wertheimer Bürgerinnen und Bürger wollten vor allem den geflüchteten Kindern etwas Gutes tun und haben im Spielwarengeschäft Knecht Ruprecht Geschenke für Kinder verschiedenen Alters gekauft und verpackt. Diese sorgten bei der Übergabe für große Freude und strahlende Augen.
Auch die katholische Kirchengemeinde Bestenheid beteiligte sich mit Willkommens-Paketen, die mit allerlei Dingen des täglichen Bedarfs, von Hygieneartikeln über Kinderspielzeug bis hin zu Lebensmitteln, gefüllt sind. Jede Familie konnte ein solches Paket mit nach Hause nehmen.
Nach diesem ermutigenden Auftakt soll der Montagstreff ab sofort zu einer festen Einrichtung werden und zwar „für neu Zugewanderte aller Nationen“, betonten die Vorsitzenden von „Willkommen in Wertheim“. Dazu werden weitere Helfer benötigt. Wer Lust und Zeit hat, bei diesen Treffen Unterstützung zu leisten, kann sich unter der E-Mail-Adresse wiw2022@icloud.com melden oder einfach an einem der kommenden Montage ins Familienzentrum kommen.
Der nächste Montagstreff findet am 4. April von 14 bis 17 Uhr in der John-F.-Kennedy-Straße 2 im Stadtteil Reinhardshof statt. Jeder ist willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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