Geothermiedienst zeigt Grundlagen für Wärmepumpenanlagen auf: LBEG überarbeitet Leitfaden zur Erdwärmenutzung

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Titelseite GeoBericht 24   Bildrechte: LBEG

Titelseite des GeoBerichts 24.

Geothermie ist eine der Energiequellen, der eine Schlüsselrolle bei der so genannten Wärmewende zukommen kann. Der Niedersächsische Geothermiedienst (NGD) im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat jetzt den „Leitfaden Erdwärmenutzung in Niedersachsen“ neu aufgelegt und zeigt darin die rechtlichen und technischen Grundlagen für erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen auf. Der Leitfaden ist in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz entstanden und als GeoBericht 24 im Internet verfügbar.

„Der Ausstieg aus fossilen Energien ist nur mit erneuerbarer Wärmeenergie wie zum Beispiel über Wärmepumpen möglich“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Entsprechend entwickle sich die Wärmepumpe derzeit zum dominanten Faktor bei der Beheizung von Gebäudeneubauten. Der Ausbau der Geothermie ist an vielen Stellen messbar. So hat zum Beispiel 2021 die Zahl der in Niedersachsen pro Jahr angezeigten Erdwärmebohrungen mit rund 6000 einen neuen Höchststand erreicht. Noch vor vier Jahren waren es nicht einmal halb so viele.

Durch die wachsende Verbreitung der Technologie müssen aber Nutzungskonflikte im Untergrund vermieden werden. „Hier ist bei intelligenter Planung ein Nebeneinander von Grundwassernutzungen als Trinkwasserressource und energetischer Nutzung möglich“, erklärt Carsten Mühlenmeier. Dafür dient der frisch überarbeitete Leitfaden, der sich vor allem an Bauende, Planungsbüros, Fachfirmen wie Bohrunternehmen und Heizungsbauer sowie an die Zulassungsbehörden richtet.

Im Bereich der oberflächennahen Geothermie mit einer Erschließungstiefe von bis zu 400 Metern geht es dabei vor allem um die fachlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung und den Betrieb von Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren oder Erdwärmebrunnensystemen zum Entzug von Wärme aus dem Boden beziehungsweise aus dem Grundwasser sowie den Eintrag von Wärme. Der Leitfaden erläutert das Anzeige- oder Erlaubnisverfahren bei den Unteren Wasserbehörden genauso wie die technischen und fachlichen Grundlagen und die Anforderungen an den Bau von Erdwärmeanlagen. Interessenten können dem GeoBericht 24 unter anderem auch ein Musterleistungsverzeichnis für die Erstellung von Erdwärmesonden entnehmen.

Schließlich beschreibt der Leitfaden, welche geologischen und wasserwirtschaftlichen Bedingungen in Niedersachsen Einfluss auf die Erdwärmenutzung haben und dafür sorgen, ob in bestimmten Gebieten des Landes Einschränkungen für die oberflächennahe Erdwärmenutzung bekannt sind. Der Leitfaden dient als fachliche Handreichung für Entscheidungen, die in den einzelnen Zulassungs- oder Anzeigeverfahren von den Unteren Wasserbehörden verbindlich zu treffen sind. So wird auf landesweit einheitliche Standards hingewirkt.

„Um die Wechselwirkung von geothermischen Anlagen untereinander bei zunehmender Verdichtung zu berücksichtigen, ist in der Raumplanung die zukünftige Energieversorgung der Gebäude vorausschauend zu planen“, sagt der LBEG-Präsident abschließend. Schließlich biete uns der Untergrund ein nahezu unerschöpfliches Potenzial als Energiequelle. „Lassen Sie uns diese Chance nutzen und eine nachhaltige, langfristige, klimaneutrale Gebäudeklimatisierung mit Geothermie angehen“, so Carsten Mühlenmeier.

Weitere Infos:

Der NGD wurde 2019 im LBEG etabliert. Er ist fachlich neutral und wirtschaftlich unabhängig in drei Bereichen tätig: Beratung im Bereich oberflächennahe Geothermie (bis 400 Meter unter Gelände) und der tiefen Geothermie (mehr als 400 Meter unter Gelände) sowie Schaffung und Pflege geowissenschaftlicher Grundlagen zur Geothermie.

Oberflächennahe Geothermieanlagen dienen in der Regel zur Beheizung und/oder Kühlung von Gebäuden zum Beispiel über Erdwärmekollektoren, thermisch genutzte Brunnensysteme, Energiepfähle oder Erdwärmesonden. Oberflächennahe Erdwärmesysteme benötigen eine Wärmepumpe, um die dem Untergrund entzogene Wärme vom niedrigen Quelltemperaturniveau (Erdreichtemperatur) auf ein höheres, zur Gebäudebeheizung nutzbares, Temperaturniveau anzuheben.

Quelle : Niedersachsen.de

Bilder: Titel Symbolbilder Niedersachsen by Pixabay.com / Niedersachsen.de

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