„Pferd Wels“: PETA kritisiert „internationale Pferdemesse“ scharf und fordert neues Konzept für künftige Veranstaltungen

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Wels / Stuttgart, 24. Mai 2022 – Ab Donnerstag findet die „Pferd Wels 2022“ auf der Messe Wels statt. Laut Veranstaltungswebseite werden bei „Österreichs erfolgreichster Pferdemesse“ rund 650 Pferde verschiedener „Rassen“ zur Schau gestellt. Bis zum 29. Mai werden diverse Pferde gezwungen, an Vorführungen, „Showeinlagen“ und Spring- oder Voltigierturnieren teilzunehmen. Pferdemessen mit Menschenmassen und einem hohen Lärmpegel sowie der „Pferdesport“ sind für die sensiblen Fluchttiere immenser Stress, unter dem sie tagtäglich leiden. Deshalb fordert PETA, den Blick auf das Lebewesen Pferd in Zucht, Haltung und auf Messen künftig neu auszurichten und keine lebenden Tiere mehr auszustellen oder für Unterhaltungszwecke zu missbrauchen.

„Im sogenannten Pferdesport werden die Tiere oft mit Gerten oder Sporen zu Höchstleistungen gezwungen. Messen wie die Pferd Wels fördern diese Branche durch ihre Angebote und Wettbewerbe – sie vermitteln ein falsches Bild zum Umgang mit fühlenden Lebewesen. Wir fordern die Verantwortlichen auf, das Event in dieser Form nicht mehr auszurichten. Stattdessen müssen Messen über die natürlichen Bedürfnisse der Tiere im Bereich der Haltung, Pflege und Ernährung aufklären und Empathie, Einfühlungsvermögen und Respekt vermitteln. Ein wirklich tierschutzgerechter Umgang und ein harmonisches Miteinander sind nur komplett losgelöst vom Reiten und anderen ‚Trainings‘ möglich“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA.

Unvermeidbares Tierleid auf Pferdemessen
Jedes Jahr strömen Tausende Menschen auf Pferdemessen, um „alles rund ums Pferd“ zu kaufen oder vermeintliche Showeinlagen zu bewundern. Programmpunkte wie Sport- oder Zuchtwettbewerbe für Reitende und Personen aus dem „Pferdesport“ werden als Highlights der meisten Messen beworben. Das Zurschaustellen und die Lautstärke auf den Veranstaltungen verursachen bei den sensiblen Fluchttieren jedoch enormen Stress. Moll erklärt: „Sie werden bei Messen in der Regel über Hindernisse gescheucht und in den verschiedenen Disziplinen gezwungen, zur Unterhaltung des Publikums unnatürliche ‚Kunststücke‘, Bewegungsabläufe oder ‚Trainingsmethoden‘ vorzuführen. Währenddessen müssen sie noch dazu laute Musik sowie Applaus und Trubel der Menschenmenge über sich ergehen lassen – der Horror für Tiere mit einem natürlichen Fluchtinstinkt.“

Hinzu kommt, dass Pferde extra für die Zurschaustellung teils über weite Strecken zu den Hallen oder Outdoorplätzen transportiert werden. PETA weist darauf hin, dass es für die Tiere vollkommen unnatürlich ist, über längere Zeit in geschlossenen engen Räumen zu sein. Daher sollte dies vermieden werden, sofern es nicht zwingend nötig ist, etwa für die medizinische Versorgung. Vielen Pferden werden für den Transport zu Turnieren oder Messen Beruhigungsmittel verabreicht, damit sie die Fahrten überhaupt ertragen. Anschließend werden sie auf dem Messegelände meist in mobilen Boxen untergebracht – diese bieten den Tieren keine richtige Rückzugsmöglichkeit.

Pferde vielfach als Sportgeräte missbraucht
Auf vielen Messeständen werden Produkte angeboten, die im sogenannten Pferdesport zum Einsatz kommen, um die Tiere zum Gehorsam zu zwingen. Ganz gleich, ob Dressur, Springreiten, Vielseitigkeit, Pferderennen oder Disziplinen aus dem Westernreiten: Die Branche missachtet die natürlichen Bedürfnisse der Tiere und zwingt sie mit „Hilfsmitteln“ wie scharfen Gebissen, Ausbindern, Sporen und Gerte zu Höchstleistungen. Im Vordergrund stehen in der Regel Prestige, Preisgelder und die Interessen der Reitenden und Verbände – nicht aber die Bedürfnisse der Pferde.
Werden Pferde mit viel Gewicht, falschem Sitz oder unnatürlichen Bewegungen geritten, können langwierige gesundheitliche Probleme folgen. Pferde leben normalerweise in Herden und bewegen sich bis zu 16 Stunden täglich. Bewegungsmangel und falsche Haltung ziehen mitunter Verhaltensstörungen und Schäden an Muskeln, Sehnen und Skelett nach sich. Zudem können eine permanente Boxenhaltung und häufige Lkw-Transporte sich negativ auf die Selbstreinigungsmechanismen die Atemwege auswirken. Pferde benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Andernfalls leiden die Tiere und können körperlich lebensgefährlich beeinträchtigt werden. Ein Pferd kann in möglichst artgerechter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdesport
PETA.de/Themen/Folterwerkzeuge-Pferde
PETA.de/Themen/Pferde
PETA.de/Themen/Pferde-reiten
PETA.de/Themen/Tipps-Pferde-beschaeftigen

Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

Quelle : PETA.de

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