Berlin (ots)
Windräder im Grunewald, auf den Lübarser Feldern oder an der Hönower Weiherkette? Bis heute schien das undenkbar zu sein. Dann öffnete Umwelt- und Klimaschutzsenatorin Bettina Jarasch am Dienstag ihr Herz. Auch Landschaftsschutzgebiete wie die drei genannten sollten in Berlin nicht mehr tabu sein, wenn es um den Bau neuer Windkraftanlagen gehe.
Auch die Hauptstadt müsse einen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten, den ihr grüner Parteifreund, der Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck, in ganz Deutschland massiv voranbringen wolle.
Na klar muss auch Berlin mittun bei der Energiewende und beim Klimaschutz, den Jarasch zurecht eine noch dazu verdammt schnell zu bewältigende „Menschheitsaufgabe“ nannte. Aber ohne komplett für jeden Standort auf den 16 Prozent der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Berliner Landesfläche für alle Zeiten ausschließen zu wollen, muss man feststellen – Jarasch ist hier auf dem Holzweg. Die Rolle einer dicht besiedelten Millionenstadt muss eine andere sein als die von Flächenländern.
Berlin soll die Verkehrswende vorantreiben, seine Heizenergie grün machen und auf seine Dächer und Fassaden Solaranlagen setzen. Es soll effiziente Indoor-Farmen aufbauen, Erdwärme aus der Tiefe holen und kleine Windräder auf Hochhäuser stellen. Aber für 200 Meter hohe Windkraftanlagen sind Berlins Naherholungsgebiete nicht geeignet.
Brandenburg ist 33 Mal größer als Berlin. In der Mark leben 85 Menschen pro Quadratkilometer, in Berlin mehr als 4100. Darauf müssen auch die Planer der Energiewende Rücksicht nehmen, wenn sie nicht die Zustimmung der Menschen verlieren wollen.
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