Bonn (ots)
Anlässlich des Welttages der Umwelt betont die UNO-Flüchtlingshilfe den Zusammenhang zwischen klimabedingten Krisen und Vertreibung. Weltweit verschärft der Klimawandel Armut und Instabilität: Er schürt Spannungen und den Wettbewerb um schwindende Ressourcen. Gewaltausbrüche und Wetterextreme zwingen Menschen, die bereits einmal geflohen sind, erneut zu fliehen. Doch selbst wenn der Frieden wiederhergestellt ist, können die Vertriebenen nicht zurückkehren, wenn ihre Heimatgebiete durch Dürre, Überschwemmungen oder den steigenden Meeresspiegel unbewohnbar geworden sind. Aus Sicht der UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), braucht es über kurzfristige Finanzmittel hinaus vor allem politischen Willen und Innovationen, um die Situation von Millionen Menschen weltweit zu verbessern.
„Der Klimawandel ist ein Notfall für alle, überall. Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose stehen allerdings der Klimakrise nahezu ungeschützt gegenüber. Sie leben oft in Regionen, denen die Mittel fehlen, die Folgen des Klimawandels abzufedern“, kommentiert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Auswirkungen des Klimawandels
In Afghanistan haben steigende Temperaturen und Dürreperioden die Auswirkungen von 40 Jahren Konflikten verschärft und die Nahrungsmittelknappheit in einem Land mit über 3,5 Millionen Binnenvertriebenen verschlimmert. In der Sahelzone steigen die Temperaturen 1,5 Mal schneller als im Rest der Welt. Die klimabedingten Auswirkungen verschärfen zudem den Wettbewerb um Ressourcen in Gebieten, in denen bewaffnete Gruppen bereits Konflikte und Gewalt schüren.
Umweltzerstörung und Klimawandel bedrohen zudem Geflüchtete doppelt: Nach Angaben des UNHCR wurden im letzten Jahrzehnt aufgrund von Dauerregen, langanhaltenden Dürren und Hitzewellen sowie Zyklonen im Schnitt jährlich 23 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Die ärmeren Staaten, in denen die meisten Flüchtlinge und Vertriebenen dann Aufnahme gefunden haben, wenn sie nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihr Heimatland verlassen mussten, sind zudem besonders vom Klimawandel betroffen.
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