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WĂĽrzburg / Stuttgart, 22. Juni 2017 – Sie zappeln am Haken und kämpfen um ihr Leben: Presseberichten zufolge zeigt Marten Laciny, bekannt als Rapper Marteria, Fischen gegenĂĽber keine Fairness. In seinem aktuellen Facebook-Video „One night in WĂĽrzburg“ (  https://www.facebook.com/marteria.official/videos/10155489474459835/ )zieht er unter anderem Karpfen aus dem Wasser, hält die deutlich um Sauerstoff ringenden Fische in die Kamera und setzt sie später wieder zurĂĽck. Gemeinsam mit Angelkollegen macht er regelmäßig Jagd auf Fische und posiert mit ihnen fĂĽr Instagram-Fotos. In mehreren Interviews hat Marteria bereits zugegeben, dieses sogenannte Catch & Release (angeln und wieder ins Wasser zurĂĽcksetzen) regelmäßig zu betreiben. Nach Auffassung der Tierrechtsorganisation PETA liegt dabei ein VerstoĂź gegen Paragraf 17 Absatz 2 b) des Tierschutzgesetzes vor. Demnach dĂĽrfen einem Wirbeltier keine länger anhaltenden erheblichen Schmerzen und Leiden zugefĂĽgt werden. Beim Catch & Release sind die Fische jedoch Schmerzen, Atemnot und Todesangst ĂĽber einen längeren Zeitraum ausgesetzt. Gegen den Rapper erstattete die Tierrechtsorganisation daher nun Anzeige bei der Staatsanwaltschaft WĂĽrzburg.
„Fische sind kein Spielzeug, sondern empfindsame Lebewesen“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin fĂĽr Fische und Meerestiere bei PETA. „Von dem Moment an, in dem sich der Angelhaken durch den Mund der Fische bohrt, bis zum ZurĂĽcksetzen ins Wasser, empfindet das Tier nicht nur Schmerzen, sondern leidet auch unter Todesangst und Sauerstoffmangel. Marteria hat aufgrund seiner groĂźen Fangemeinde eine Vorbildfunktion – ein solcher Umgang mit sensiblen Lebewesen gehört fĂĽr uns nicht zu einem coolen Lifestyle.“
Viele der traumatisierten Fische sterben in Folge dieser Tortur, entweder an ihren Verletzungen, oder weil sie zu einer leichten Beute fĂĽr andere Fische werden. Erst im November 2016 zahlte der Ex-FuĂźball-Profi Klaus Augenthaler in einem vergleichbaren Fall nach einer PETA-Anzeige wegen Catch & Release eine Geldauflage von 3000 Euro an eine Tierschutzorganisation.
Die britische Biologin Lynne Sneddon wies in ihren Studien nach, dass Fische im Kopf- und Mundbereich, also genau da, wo der Angelhaken das Gewebe durchbohrt, zahlreiche Schmerzreptoren haben. [1] Auch zeigen Fische „Schmerzverhalten“: Sie bewegen sich ruckartig, reiben ihren Mund am Beckenrand, stellen die Nahrungsaufnahme ein und ihre Atemfrequenz erhöht sich. Gibt man ihnen Schmerzmittel, stellen sie dieses Verhalten wieder ein. [2] Auch können Fische lernen, sich selbst Schmerzmittel zu verabreichen [3]
Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [4]
PETA spricht sich generell fĂĽr ein Verbot des Angelsports aus.
[1] Sneddon, L. U., Braithwaite, V. A., & Gentle, M. J. (2003). Do fishes have nociceptors? Evidence for the evolution of a vertebrate sensory system. Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences, 270(1520), 1115–1121. http://doi.org/10.1098/rspb.2003.2349
[2] Sneddon, L. U. (2003). The evidence for pain in fish: the use of morphine as an analgesic. Applied Animal Behaviour Science, 83(2), 153-162. DOI: 10.1016/S0168-1591(03)00113-8
[3] Sneddon, L. U. (2011). Pain perception in fish: Evidence and implications for the use of fish. Journal of Consciousness Studies, 18(9-10), 209-229.
[4] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichung von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische
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Quelle : PETA.de