Pressemitteilung Nr. 418 vom 4. Oktober 2022
WIESBADEN – Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors in Deutschland haben im Jahr 2020 rund 11,7 Milliarden Euro Umsätze mit Gütern und Leistungen im Bereich Luftreinhaltung erwirtschaftet, das entspricht 14,8 % des gesamten Umsatzes für den Umweltschutz (78,9 Milliarden Euro). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entfielen 3,5 Milliarden Euro oder 29,7 % der erwirtschafteten Umsätze mit Gütern und Leistungen zur Luftreinhaltung auf die Elektromobilität. Zur Luftreinhaltung dienen Maßnahmen und Aktivitäten, die die natürliche Luftbarriere erhalten oder luftfremde Stoffe (Rauch, Ruß, Staub, Gase, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe) in Abgas und Abluft vermeiden.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz im Bereich Luftreinhaltung um 1,1 Milliarden Euro (+ 10,8 %) gestiegen. Fast die Hälfte der Umsätze (46,5 %) entfielen auf Luftreinhaltungsprodukte für die Abgas- und Abluftbehandlung für gas- und dampfförmige Stoffe. Diese wurden zum großen Teil mit der Herstellung von Systemen zur katalytischen Abgasreinigung (z. B. Katalysatoren) erwirtschaftet (4,5 Milliarden Euro). Der Zuwachs ist zum größten Teil auch auf die Elektromobilität zurückzuführen, die seit 2019 erhoben wird. Die Umsätze für Güter und Leistungen der Elektromobilität sind gegenüber dem Jahr 2019 um 36,6 % auf 3,5 Milliarden Euro gestiegen.
Verarbeitendes Gewerbe umsatzstärkster Wirtschaftsbereich
Im Jahr 2020 wurden die meisten umweltschutzbezogenen Umsätze mit 58,2 Milliarden Euro (73,7 %) im Verarbeitenden Gewerbe erzielt. Davon entfielen rund 11,0 Milliarden Euro (18,9 %) auf die Luftreinhaltung. Zu den ökonomisch wichtigsten Wirtschaftsabteilungen der Luftreinhaltung im Verarbeitenden Gewerbe zählen die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 3,1 Milliarden Euro (28,6 %) und die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit rund 1,9 Milliarden Euro (17,7 %).
Der Anteil der Elektromobilität an den Maßnahmen zu Luftreinhaltung in Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes lag bei 3,1 Milliarden Euro (89 %). Die meisten Umsätze entfielen dabei mit 1,8 Milliarden Euro (50,9 %) auf die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen, gefolgt von der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit einem Umweltumsatz von 878 Millionen Euro (25,3 %). Die Elektromobilität umfasst die Herstellung von Antriebs- und Steuerungstechnik für Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellenfahrzeugen, beschränkt auf Pkw, Lkw, Busse sowie Großkomponenten in Zusammenhang mit der Elektromobilität, zum Beispiel Herstellung und Installation von Ladestationen.
Die Umweltschutzwirtschaft im Bereich der Luftreinhaltung in Deutschland ist fast gleichmäßig auf den Inlandsmarkt (6,5 Milliarden Euro bzw. 55,2 %) und Auslandsmarkt (5,2 Milliarden Euro bzw. 44,8 %) ausgerichtet. Von den Umsätzen mit Umweltschutzmaßnahmen für die Elektromobilität entfielen im Jahr 2020 83,1 % auf Abnehmer im Inland (2,9 Milliarden Euro). 16,9 % oder 586 Millionen Euro entfielen auf den Export von Umweltschutzgütern.
Methodische Hinweise:
Die dargestellten Ergebnisse basieren auf der Statistik der Güter und Leistungen für den Umweltschutz, Berichtsjahr 2020, bei der 8 449 Betriebe des Produzierenden Gewerbes sowie des Dienstleistungssektors in Deutschland Angaben zu umweltbezogenen Umsätzen und Beschäftigten machten.
Ergänzend zur Pressemitteilung stehen weitere Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes auf der Themenseite „Umweltökonomie“ zur Verfügung. Tabellen mit aktuellen Ergebnissen zum Umsatz und Beschäftigte für den Umweltschutz bietet auch die Fachserie 19 Reihe 3.3 „Umsatz und Beschäftigte für den Umweltschutz 2020“.
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