Osnabrück (ots)
MSC-Chef Heusgen: Zeitenwende der Bundeswehr nicht verschleppen
Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz sieht Deutschlands internationale Glaubwürdigkeit in Gefahr
Osnabrück. Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), Christoph Heusgen, hat die Bundesregierung davor gewarnt, die ausgerufene „Zeitenwende“ für die Bundeswehr zu verschleppen. „Derzeit ist das Bild, das Deutschland nach außen abgibt, keines der Entschlossenheit“, sagte Heusgen im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Im Haushaltsplan für das kommende Jahr sind wir noch immer nicht beim Zwei-Prozent-Ziel für Verteidigung. Und zwischen dem Verteidigungsministerium und der Industrie schiebt man sich den Schwarzen Peter für die Probleme bei der Beschaffung von Munition und Ausrüstung hin und her“, betonte Heusgen. Das müsse dringend aufhören, denn ein solcher Streit spiele nur Putin in die Hände. „Wie will man so die zugesagte internationale Führungsrolle übernehmen?“
Weiter sagte Heusgen der NOZ: „Wir dürfen nicht zurückfallen in den alten Trott. Schon 2014 hat die Bundesregierung gegenüber den Nato-Partnern zugesagt, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Fast zehn Jahre später haben wir das Ziel immer noch nicht erreicht. Damit steht Deutschlands Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.“ Er hoffe nun darauf, sagte Heusgen der NOZ, „dass sich das Momentum der Zeitenwende“ verstetige.
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