Berlin (ots)
In Berlin kocht jeder Bezirk und jede Verwaltung gern sein eigenes Süppchen. Die Folge davon bekommen wir jeden Tag zu spüren. Die verpatzte Wahl im vergangenen Jahr, Behörden, die einfach nicht funktionieren. Es gibt kaum Termine in den Ämtern, kürzlich musste in Neukölln sogar das Sozialamt schließen, weil die Mitarbeiter ihre Arbeit nicht mehr bewältigen konnten. Unhaltbare Zustände. Eine umfassende Reform der Berliner Verwaltung ist mehr als überfällig. Doch es hapert offenbar schon daran, die Computersysteme auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, um überhaupt einheitliche Verwaltungsprozesse und IT-Sicherheit zu gewährleisten. Obwohl SPD, Grüne und Linke das in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben und der Senat das IT-Dienstleistungszentrum (ITDZ) mit dieser Aufgabe beauftragt hat, machen aber nur sehr wenige Senatsverwaltungen und Bezirke Anstalten, ihre eigenen IT-Betreuer abzugeben und zum ITDZ zu wechseln. Gerade mal 15.000 der 85.000 Computerarbeitsplätze betreut das ITDZ. Wie kann das sein? Wenn jeder einfach weiter vor sich hin wurschtelt, kann die für die Verwaltungsreform dringend erforderliche Digitalisierung der maroden Berliner Behörden einfach nicht gelingen. Deshalb fordert Berlins Chief Digital Officer, Staatssekretär Ralf Kleindiek, völlig zu Recht, dass Bezirken und Senatsverwaltungen verbindlich vorgeschrieben wird, ihre Computertechnik an das ITDZ abzugeben. Der Senat muss endlich umsetzen, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde – zur Not mit Druck. Denn sonst gehören in Berlin geschlossene Ämter sicher bald zum Alltag.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 – 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell