Frankfurt (ots)
Die Reise Macrons fällt in eine Zeit, in der die Spannungen mit dem wiedererwachten Riesen China ständig wachsen. Die globalen, im wirtschaftlichen und politischen Sinne hegemonialen Absichten von Chinas Staatspräsident Xi Jinping stellen die Systemfrage und fordern die alte Nachkriegsordnung nach dem Ende der Sowjetunion heraus – China ist zum Systemsprenger geworden. Die USA sehen China deshalb nur noch als Rivalen. Das ist verständlich, aber kann nicht der Kampf der Europäer sein. Europa sucht seinen Platz im neuen Kräftemessen, auch wenn klar sein muss, dass die transatlantische Partnerschaft nicht verhandelbar sein darf. Aber auch mit der chinesischen Diktatur, die nach innen immer repressiver geworden ist, braucht es den Ausgleich, eine Art Modus Vivendi vernünftiger Beziehungen. Aus eigenem Interesse und dem Interesse der angegriffenen Ukraine, die darauf hoffen muss, dass China mäßigend auf den Aggressor Russland einwirkt.
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