Berlin (ots)
Solidaritätskundgebung kann nur der Anfang sein
Berlin hat in den vergangenen Tagen mit erschreckenden Bildern auf sich aufmerksam gemacht: mit anti-israelischen Protesten samt gewalttätigen Ausschreitungen, mit dem Brandanschlag auf eine Synagoge und Davidstern-Markierungen auf Haustüren. Insofern ist es allerhöchste Zeit, dass Berlin dem etwas entgegensetzt. Die große Kundgebung, die an diesem Sonntag Solidarität mit den Menschen in Israel und allen Opfern der Hamas ausdrücken und ein Aufstehen gegen Antisemitismus, Terror und Hass signalisieren soll, kann dazu einen ersten Beitrag leisten. Eine Demonstration wird die Angst, die Jüdinnen und Juden auch in Berlin zurzeit empfinden, nicht wegwischen. Aber es ist ein Zeichen, wo die große Mehrheit unserer Gesellschaft steht.
Dafür ist es gut, dass ein breites Bündnis aus Parteien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu der Kundgebung aufgerufen hat. Sie zeigen, dass alle zusammenstehen, wenn es darauf ankommt und jetzt kommt es darauf an. Um ein wirkliches Signal zu senden, wird aber entscheidend sein, dass tatsächlich zehntausend – oder mehr – Menschen dem Aufruf auch folgen.
Denn natürlich ist es wichtig, dass Politiker den Schutz des jüdischen Lebens in der Stadt bekräftigen. Aber es zählt auch die Unterstützung von uns allen. Es sind die Berlinerinnen und Berliner, die im Alltag einen Unterschied machen können, indem sie ihren jüdischen Nachbarn, Bekannten und Kolleginnen zur Seite stehen und so verdeutlichen, dass Antisemitismus hier keinen Platz hat. Die Demonstration am Brandenburger Tor kann ein Startpunkt sein, um genau das ab sofort umzusetzen.
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