Kulturpreis Schlesien: Jury kürt Preisträgerinnen und Preisträger – Festveranstaltung in Braunschweig im September

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges mussten Millionen Menschen ihre Heimat im Osten Europas verlassen. Eine Vielzahl der Vertriebenen fanden Aufnahme im Gebiet der späteren Bundesrepublik Deutschland und damit auch in Niedersachsen. Darunter waren zahlreiche Schlesierinnen und Schlesier. Als Zeichen der Verbundenheit übernahm das Land Niedersachsen 1950 die Patenschaft für den Vertriebenenverband „Landsmannschaft Schlesien“. Ein wesentlicher Teil dieser Paten- und Partnerschaft ist der seit 1977 vergebene Kulturpreis Schlesien.

Um die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2024 zu bestimmen, haben sich die Jurymitglieder vor zwei Wochen unter dem Vorsitz der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, in Berlin getroffen.

Zugleich wurde auch der Termin für die Preisverleihung festgelegt: Am 21. September 2024 findet diese in Braunschweig statt.

Ministerin Behrens sagte: „Auch in diesem Jahr lag uns als Jury wieder eine herausragende Auswahl von Persönlichkeiten und Einrichtungen für die Haupt- und Sonderpreise des Kulturpreises Schlesien vor. Wir haben erneut Preisträgerinnen und -träger gekürt, die sich fast ihr ganzes Leben lang um die Verbundenheit zwischen Polen und Deutschland besonders verdient gemacht haben. Es freut mich, ihnen im September bei der festlichen Preisverleihung in Braunschweig die Auszeichnungen zu überreichen. Aktuell gibt es durch den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine wieder einen Krieg auf europäischem Boden. Dies ist beunruhigend und bedrückend. Umso wichtiger ist es, dass wir die Gemeinsamkeiten der europäischen Staaten benennen und stärken. Dazu trägt der Kulturpreis Schlesien bei, der immer auch ein deutsch-polnischer Begegnungspreis ist.“

Als Hauptpreisträgerinnen hat die Jury die polnische Kunsthistorikerin Prof. Dr. habil. Ewa Sabine Chojecka sowie die deutsche Leiterin des Dokumentations- und Informationszentrums im Haus Schlesien in Königswinter (NRW), Frau Nicola Remig, bestimmt.

In diesem Jahr hat die Jury vor dem Hintergrund der herausragenden Vorschläge gleich zwei Sonderpreise ausgelobt. Die Auszeichnungen erhalten der Förderverein für junge Musiker aus Deutschland und Polen e.V. sowie die Gemeinde Stoszowice für ihr Engagement zum Begegnungsort ‚Festung Silberberg‘.

Krzysztof Maj, Vizemarschall der Woiwodschaft Niederschlesien, sagte: „Getreu der Tradition, das Schlesische zu pflegen, setzen wir die Zusammenarbeit zwischen Niederschlesien und Niedersachsen in den Bereichen Kultur, sozialer Dialog und Bewahrung des gemeinsamen Erbes fort. Wir würdigen das Engagement von Künstlern, Kulturschaffenden und Wissenschaftlern aus beiden Ländern, die an das Wissen der Bewohnerinnen und Bewohner der Region und ihre bunte Kultur erinnern, die in der familiären Überlieferung weiterlebt, aber auch in materiellen Hinterlassenschaften erhalten ist. Der Kulturpreis Schlesien zeichnet sich dadurch aus, dass er die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet, um ein Bild guter deutsch-polnischer Beziehungen für künftige Generationen zu schaffen. Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit der schlesischen Kultur identifizieren, von ihr fasziniert sind, stellen sie mit verschiedenen künstlerischen Mitteln dar und tragen wesentlich dazu bei, das Wissen über Schlesien im Bewusstsein nicht nur der Bewohner beider Länder, sondern aller Europäer zu festigen. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern und freue mich darauf, sie bei der Preisverleihung zu treffen.“

Hintergrund:

Der Kulturpreis Schlesien wird im jährlich wechselnden Turnus in Niedersachsen oder in Niederschlesien verliehen. Im vergangenen Jahr wurden die Preisträgerinnen und Preisträger in Breslau/Polen ausgezeichnet.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/themen/sport_kultur_soziales/kultur/kulturpreis_schlesien/kulturpreis-schlesien-des-landes-niedersachsen-62610.html