Berlin (ots)
Sorge fürs Alter vor! Denke an die klaffende Rentenlücke! Spare jeden Monat einen größeren Betrag und lass dein Geld für dich arbeiten – Stichwort ETF und Aktien! Alles richtig. Allerdings laufen die gut gemeinten Ratschläge bei den Ärmsten der Bevölkerung leider oft ins Leere: so auch bei vielen Alleinerziehenden.
Fast jeder zweite Haushalt von Alleinstehenden mit minderjährigen Kindern (rund 43 Prozent) ist von Armut bedroht – dreimal so häufig wie der deutsche Durchschnittshaushalt. Gendern, überspitzt gesagt, erübrigt sich hier fast: Nach wie vor handelt es sich bei den Alleinerziehenden in beinahe neun von zehn Haushalten (85 Prozent) um Frauen. Gut die Hälfte (54 Prozent) der Alleinerziehenden muss mit einem Nettolohn von unter 1400 Euro auskommen. Für sie ist es gelebter Alltag, jeden Euro umzudrehen und trotzdem die Bedürfnisse ihrer Kinder so gut es geht zu erfüllen – und die eigenen oft hinten anzustellen. Dabei noch an die spätere Rente zu denken und etwas zurück- oder gar anzulegen? Eine Herkulesaufgabe – aber bitter nötig. Sonst droht im schlimmsten Fall der direkte Weg von der Armut in die Altersarmut.
Hier sind Politik und Unternehmen gefordert, bessere Rahmenbedingungen für die rund 2,7 Millionen Alleinerziehenden und ihre fast vier Millionen Kinder zu schaffen. Zuvorderst: bessere Möglichkeiten bei der Kinderbetreuung und flexiblere Arbeitszeiten. Damit Single-Eltern, wenn gewünscht, überhaupt die Chance auf einen Vollzeitjob haben. Auch Familienleistungen müssen besser auf Alleinerziehende abgestimmt werden. Sonst bleibt ihnen dauerhaft die Chance auf ein faires Einkommen im Alter versperrt.
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