Schafe bei Lieferant von Patagonia lebendig gehäutet: Neue PETA-Ermittlung enthüllt tierquälerische Produktionsbedingungen für Wolle

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Jan-Mallander / Pixabay

Modedesignerin Stella McCartney beendet Geschäftsbeziehung zu Lieferanten

 

Ventura, Kalifornien (USA) / Stuttgart, 14. August 2015 – Die Tierrechtsorganisation PETA USA dokumentierte in einem aktuellen Video die tierquälerischen Zustände auf den Farmen des Netzwerks „Ovis 21“ in Argentinien, wo Lämmer und Schafe zur Wollproduktion gehalten werden. Ovis 21 beliefert auch das in Kalifornien ansässige Bekleidungsunternehmen Patagonia. Das verstörende PETA-Videomaterial zeigt, wie sich Arbeiter auf lebendige Lämmer knien und ihnen mit einem Messer in den Hals schneiden. Die Tierkinder bluten und übergeben sich im lange andauernden Todeskampf. PETA USA erstattet bei den argentinischen Behörden Strafantrag auf Grundlage des argentinischen Tierschutzgesetzes. Nun appelliert die Tierrechtsorganisation an Patagonia, keine Wollprodukte mehr zu kaufen und zu verkaufen. Nachdem die britische Designerin Stella McCartney durch PETA USA von den Zuständen auf den Schaffarmen von Ovis 21 erfuhr, beendete sie die bisherige Geschäftsbeziehung zu dem Lieferanten.

 

„Wir haben in jedem Schur-Stall, den wir in Australien, den USA und nun auch in Argentinien besuchten, ein frappierendes Maß an Tierquälerei vorgefunden. Es ist deshalb nun an der Zeit, dass Unternehmen wie auch der Kunde selbst Wolle ausmustern“, so die PETA-Vorsitzende Ingrid Newkirk. „Es ist heutzutage so einfach, Alternativen zu Häuten, Pelz und Wolle zu finden – kein Tier muss leiden, wenn die Industrie mitfühlende Entscheidungen trifft. Wir danken Stella dafür, dass sie Tierquälerei in der Wollindustrie ablehnt und hoffen, Patagonia und andere Unternehmen werden es ihr gleichtun.“

 

Bild 1: Lämmer wurden bei vollem Bewusstsein geschlachtet – einige Tiere bewegten sich noch, als die Arbeiter begannen sie zu häuten. / © PETA USA
Bild 1: Lämmer wurden bei vollem Bewusstsein geschlachtet – einige Tiere bewegten sich noch, als die Arbeiter begannen sie zu häuten. / © PETA USA
Bild 2: Produktion von Wolle in Argentinien: Das schnelle Scheren führte bei vielen Schafen zu blutigen Fleischwunden. / © PETA USA
Bild 2: Produktion von Wolle in Argentinien: Das schnelle Scheren führte bei vielen Schafen zu blutigen Fleischwunden. / © PETA USA

Stella McCartney ist bereits ihr Leben lang Vegetarierin und unterstützt PETA seit vielen Jahren. In ihren Kollektionen verwendet sie weder Pelz noch Leder oder exotische Häute. McCartney wurde auf das Video aufmerksam gemacht und kommentierte anschließend: „Nachdem wir uns das schockierende Video von PETA angesehen hatten, führten wir unsere eigene Ermittlung in Argentinien und im gesamten Verlauf unserer Lieferkette durch und stellten den Kauf von Wolle von Ovis 21 danach umgehend ein. Wir sind von den Grausamkeiten, die auf dem Video zu sehen sind, zutiefst schockiert und sehr traurig, denn der Tierschutz ist das Herzstück unserer Arbeit. Dies ist ein enormer Rückschritt im Kampf um die Bewahrung der Weideflächen Patagoniens. Wir sind nun noch entschlossener, auch weiterhin für Tierrechte in der Mode zu kämpfen und alle in diese Industrie involvierten Zulieferer noch genauer zu überprüfen. Wir werden auch Optionen veganer Wolle sichten, so wie wir über die Jahre hinweg bereits qualitativ hochwertige Alternativen zu Leder und Pelz entwickeln und einbeziehen konnten.“

 

Patagonia schreibt in seinem Verhaltenskodex, seine Zulieferer würden „das Wohlbefinden der Tiere respektieren“ und müssten „humane Praktiken“ anwenden; Ovis 21 brüstet sich mit seiner „Nachhaltigkeit“. Doch die Videoaufnahmen von PETA USA zeigen, dass Lämmer noch schrien, nach Luft schnappten und um sich traten, nachdem ihnen Arbeiter die Kehle aufgeschnitten und ihren Kopf nach hinten verdreht hatten. Nur wenige Meter entfernt sahen ihnen andere Lämmer blökend zu und warteten, bis sie an der Reihe waren. Scherer stellten sich auch auf die Beine der Schafe; das schnelle, grobe Scheren hinterließ bei den Tieren oft blutende Schnittwunden. Der Augenzeuge sah zu keinem Zeitpunkt, dass die Wunden der Schafe tierärztlich versorgt wurden. Mindestens eine Verletzung war so schwer, dass das innere Gewebe herausragte und das Tier später Aussagen zufolge auch verstarb. Die Arbeiter schnitten Tieren Teile der Ohren und des Schwanzes ab, was zu blutigen Wunden führte. Einem Lamm wurden die Genitalien abgeschnürt, um eine langsame, schmerzhafte Kastration herbeizuführen. All dies geschah ohne den Einsatz von Schmerzmitteln.

Waren ältere Schafe nutzlos geworden, reihte man sie auf, warf sie teils zu Boden und zerrte sie zum Schlachttransport.

Weitere Informationen:
PETA.de/Patagonia

 

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