Altstadtfest wird mit Zufahrtsschutz gesichert
Probelauf für Sperrsystem bei Großveranstaltungen
Beim Altstadtfest am letzten Juliwochenende testet die Stadt Wertheim ein mobiles Sperrsystem. Wenn es sich bewährt, soll es auch bei weiteren Großveranstaltungen eingesetzt werden. „Es gibt keine absolute Sicherheit,“ betonte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez in der Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Soziales. „Aber wenn es neue Risiken gibt, dann müssen wir versuchen sie zu mindern.“
Landauf, landab beschäftigen sich Veranstalter von Großereignissen mit den Konsequenzen, die aus Amokfahrten der jüngeren Vergangenheit zu ziehen sind. Die Anforderungen an die Sicherheit sind enorm gestiegen, mancherorts führen sie zur Absage von Veranstaltungen. Auch die Stadtverwaltung hat geprüft, wie Veranstaltungen im öffentlichen Raum vor sogenannten „Überfahrttaten mit Fahrzeugen“ geschützt werden können. Die Kommune ist aus rechtlicher Sicht dafür verantwortlich, sonst könnte ein Organisationsverschulden vorliegen.
Fachbereichsleiter Volker Mohr informierte im Ausschuss über die umfangreichen Recherchen, die er gemeinsam mit Torsten Schmidt, dem Leiter der Abteilung Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, angestellt hat. Ergebnis ist der Vorschlag, beim Altstadtfest probeweise ein mobiles Sperrsystem einzusetzen. Denn es muss gewährleistet sein, dass die Zufahrt zur Altstadt für Rettungsdienste, Feuerwehr, Anlieferer, Anwohner und die Müllentsorgung weiterhin möglich ist. Für den Probelauf mietet die Stadt Wertheim 16 Elemente der Firma Citysafe an und platziert an den Zugängen zur Innenstadt.
„Die Anwendung dieses Sperrsystems erfordert einen nicht zu unterschätzenden logistischen und personellen Aufwand,“ verdeutlichte Volker Mohr. Die Öffnung der Absperrung sei dann an festgelegten Stellen nur noch im absoluten Ausnahmefall möglich. „Das erfordert enorme Disziplin von allen, auch von Beschickern und Anliefern.“
Die Anmietung des mobilen Sperrsystems für das Altstadtfest kostet rund 10.000 Euro. Entscheidet sich die Stadt für den dauerhaften Einsatz auch bei weiteren Großveranstaltungen wie Ostermarkt, Michaelismesse, Bauernmarkt, dann kostet die Beschaffung rund 100.000 Euro. Hinzu kommt der Aufwand für Transport und Lagerung der Elemente. „Der Zufahrtsschutz kann, wenn die örtlichen Gegebenheiten geeignet sind, dann auch Veranstaltungen in den Stadtteilen und Ortschaften schützen,“ sagte Volker Mohr. Auch der Verleih an Nachbarkommunen sei eine Option.
Eine klare Absage erteilte Torsten Schmidt der Vorstellung, Feuerwehrfahrzeuge als Barriere an den Zufahrten zur Altstadt zu platzieren. Bei einem Aufprall würden sie selbst zur Gefahrenquelle. Auch gefüllte Wasserbehälter oder Betonlegosteine seien nachgewiesen ungeeignet. „Halbfertige Scheinlösungen mit ungeeigneten Hindernissen erzeugen oftmals noch einen größeren Schaden,“ verdeutlichte auch Volker Mohr. Die Installation von versenkbaren Pollern als Alternative wolle man im Blick behalten, so Volker Mohr. Wegen der hohen Investitionen käme diese Lösung aber mittelfristig wohl nicht zum Tragen.
Quelle: Wertheim.de
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