Main-Tauber-Kreis
Bauausschuss formuliert klare politische Botschaft
In Wertheim besteht der klare politische Wille, dass Hauseigentümer auch in der Altstadt ihre Dächer für die Erzeugung von regenerativer Energie nutzen können. Diesen Willen hat der Bau- und Umweltausschuss am Montag einstimmig formuliert. Die Stadtverwaltung stellte dabei klar, dass die Altstadtsatzung der Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen nicht entgegensteht.
Solche Anlagen seien in der Wertheimer Altstadt grundsätzlich genehmigungsfähig, erläuterte Fachbereichsleiter Armin Dattler. Jede Anlage müsse aber individuell beantragt und beurteilt werden. Und vor einer Genehmigung muss die Baurechtsbehörde der Stadt die Stellungnahme des Landesdenkmalamts in Stuttgart einholen. Der Verwaltung lägen derzeit vier Anträge vor, informierte Armin Dattler, „es können sofort weitere gestellt werden“.
Da die Landesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien forcieren will, hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen im Juli Leitlinien erlassen, die die Genehmigung von Photovoltaikanlagen erleichtern sollen. Nun richten sich erwartungsvolle Blicke auf die Haltung des Landesdenkmalamts bei der Beurteilung solcher Anträge.
„Wer bei der Energieversorgung etwas für den Klimaschutz tun will, dem sollten keine Steine in den Weg gelegt werden,“ sagte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Er bekannte, dass er lange Zeit sehr zurückhaltend gewesen sei, was optische Veränderungen im Altstadtbereich aufgrund ihres historischen Charakters angehe. Vor dem Hintergrund der notwendigen Energiewende und des enormen Anstiegs der Energiekosten habe er diese Haltung revidiert.
Der Leiter des Referats Bauordnungsrecht in der Verwaltung, Thomas Dankowski, hatte in der Sitzung zunächst einen Überblick über aktuell geltende Gesetze und örtliche Bauvorschriften gegeben. Dass die Altstadtsatzung der Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen nicht entgegensteht, soll in einer Überarbeitung klargestellt werden.