Zum Tag des Geotops können Besucher in der Fossiliengrube Twistringen Schnecken, Muscheln und Haizähne aus der Ur-Nordsee suchen.
Wie kommen Haie und Schnecken aus der Ur-Nordsee nach Twistringen? Was haben Gletscher und Findlinge im Emsland miteinander zu tun? Warum waren und sind die Moore so bedeutend für das Emsland? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhalten Besucher am „Tag des Geotops“ am Sonntag, 15. September.
„Geotope sind Fenster in die Erdgeschichte, an denen sich viel über die Entwicklung des Planeten Erde und des Lebens zeigen lässt“, sagt Dr. Roberto Pierau. Bei dem Geologen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) laufen die Fäden für den „Tag des Geotops“ zusammen. Das LBEG unterstützt als Geologischer Dienst für Niedersachsen landesweit alle Aktionen an diesem Veranstaltungstag. Am Tag des Geotops kann Geologie und Bergbaugeschichte an vielen Orten in Niedersachsen hautnah erlebt werden. Bei Geotopen handelt es sich oft um imposante Felsformationen, versteinerte Saurierspuren, riesige Findlinge oder auch um verwinkelte Höhlen oder bedeutende Bergwerke.
Die in diesem Jahr neu eröffnete Fossiliengrube in Twistringen ist erstmalig am Aktionstag dabei. In der ehemaligen Tongrube der Ziegelei Sunder wird die Lebenswelt der Ur-Nordsee vor circa 15 Millionen Jahren lebendig. Fossilienbegeisterte können dort eine Zeitreise in die Welt des Miozän-Meeres anhand von Schnecken, Muscheln und Haizähnen unternehmen. Für Getränke, Kaffee und Kuchen ist auf dem angrenzenden Gelände der Alten Ziegelei gesorgt, Parkplätze sind ausreichend vorhanden, der Eintritt ist frei.
Der Geopark Emsland lädt schon am Samstag, 14. September, zu einer Führung durch die Sand- und Kiesgrube bei Werpeloh ein. Unter fachkundiger Führung wird die Geschichte der Eiszeit anhand der Ablagerungen eines heranrückenden Gletschers erzählt. Die vom Gletscher mitgebrachten kleinen und großen Findlinge sollen bestimmt und ihre Herkunft ermittelt werden. Ein Schwerpunktthema im Geopark Emsland sind die zahlreichen Moore. Die Bedeutung der Moore für die Region wird am Tag des Geotops anschaulich im Emsland Moormuseum in Geeste dargestellt. Bei einer Exkursion im Provinzialmoor bei Twist wird die Entstehung der Moore, ihre Nutzung im Laufe der Zeit und die Renaturierung erklärt. Auch über die moortypische Tier- und Pflanzenwelt können die Ranger viel berichten.
Der Schwerpunkt der niedersächsischen Veranstaltungen liegt in den beiden UNESCO-Geoparks Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen und TERRA.vita sowie dem neuen Nationalen Geopark Emsland. Die Organisation vor Ort erfolgt dezentral unter anderem durch Privatpersonen, Vereine, Museen, Kommunen, Rohstoffbetriebe oder Universitäten.
Der Tag des Geotops wird seit dem Jahr der Geowissenschaften 2002 alljährlich deutschlandweit immer am dritten Sonntag im September ausgerichtet.
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