PISA-Offensive: Neues Bayerisches Lesescreening (BYLES) an Grundschulen im Freistaat erfolgreich angelaufen – Enge Zusammenarbeit zwischen Kultusministerium und Universität Regensburg.
Bayerns Kultusministerin Anna Stolz hat bei der Stärkung der Basiskompetenzen für bayerische Grundschülerinnen und Grundschüler die nächste Phase eingeleitet: Das von der Universität Regensburg entwickelte Bayerische Lesescreening (BYLES) soll Lehrkräften und Schülern gezielt Aufschluss über schon erworbene Kompetenzen geben und gleichzeitig weitere Fördermöglichkeiten aufzeigen.
Über 184.000 Kinder der Jahrgangsstufen 2 bis 4 haben in ganz Bayern bei der Premiere des Programms teilgenommen. Anna Stolz betont: „Gemeinsam mit der Universität Regensburg ist es uns gelungen, ein Modell an die Schulen zu bringen, das nicht nur zeigt, wie gut jemand schon lesen kann, sondern darauf aufbauend auch individuelle Fördermöglichkeiten für das einzelne Kind aufzeigt. Gut lesen zu können, ist der Schlüssel zu allem. Mit der PISA-Offensive möchte ich hier neue Maßstäbe setzen und allen Kindern, die eine bayerische Schule besuchen, die besten Chancen für ein gelingendes und erfolgreiches Leben bieten.“
BYLES gehört – ebenso wie das schon bekanntere Lesetraining FILBY ( Fachintegrierte Leseförderung Bayern) – zu einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Leseförderung, das das Bayerische Kultusministerium im Rahmen der PISA-Offensive auf den Weg gebracht hat. Dabei entscheidet jede Grundschule eigenverantwortlich, welches evidenzbasierte Förderprogramm sie umsetzt, um neben der Lesekompetenz auch die Lesemotivation gezielt zu steigern.
Bei der Gestaltung und Umsetzung von BYLES arbeitet das Ministerium eng mit der Universität Regensburg und bayerischen Lehrkräften zusammen. Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, unterstreicht: „Mit der neu eingerichteten HTA-Professur Educational Data Science, die auf die Analyse von Big Data im Bildungskontext ausgerichtet ist, haben wir die empirische Bildungsforschung an der UR nochmals gestärkt. Die Umsetzung des Bayerischen Lesescreenings zeigt dabei einmal mehr die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bildungsforschung und Fachdidaktik. Prof. Dr. Anita Schilcher und Prof. Dr. Sven Hilbert haben mit ihren Mitarbeitenden ein hochwertiges evidenzbasiertes Testinstrument entwickelt, das schon von den jüngsten Lernerinnen und Lernern leicht bedient werden kann. Durch die Zusammenarbeit mit zwei Oberpfälzer Softwarefirmen konnten wir eine sichere, flexible und robuste technische Infrastruktur zur Verfügung stellen, die „made in Bavaria“ für die hohe Zahl an Nutzenden einen reibungslosen Durchlauf gewährleisten konnte. Ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium bedanken und freue mich auf weitere gemeinsame Projekte.“
Wie funktioniert BYLES?
Das Bayerische Lesescreening BYLES setzt neue Maßstäbe für Diagnostik in der Bildungsforschung und ist in der Größenordnung bislang einmalig in Deutschland. Inhaltlich entwickelt und technisch von der Universität Regensburg umgesetzt wurde es im November und Dezember 2024 erstmals an den bayerischen Schulen durchgeführt. In dem sechswöchigen Zeitraum haben bayernweit bereits rund 184.000 Grundschulkinder der Jahrgangsstufen 2 bis 4 teilgenommen. Es handelt sich um ein adaptives Testinstrument, das den Kindern differenzierende Aufgaben vorgibt, bis das persönliche maximale Fähigkeitsniveau erreicht ist. Damit kann die Lesekompetenz zuverlässig diagnostiziert werden, ohne dass die Kinder über- oder unterfordert werden. Daraus resultierend erhält die Lehrkraft für jedes Kind eine individuelle Förderempfehlung und kann eine individuelle Rückmeldung zum aktuellen Leistungsstand geben. Das Ziel: Durch die bis zu dreimalige Testdurchführung pro Schuljahr können Fehlentwicklungen oder Stagnation in der Leseentwicklung einzelner Kinder oder ganzer Klassen frühzeitig entdeckt und durch Gegenmaßnahmen behoben werden.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter: BYLES – Universität Regensburg.
Titel Bilder: Symbolbilder Bayern by Pixabay.com
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