Berlin (ots)
Der schwere Unfall, der sich am Sonnabend am Potsdamer Platz ereignete, bewegt die Berlinerinnen und Berliner tief. Ein 83-jähriger Mann soll sich nach Angaben der Polizei viel zu schnell mit seinem Auto an einem Stau vorbeigedrängelt haben. Dabei erfasste er frontal eine 41 Jahre alte Mutter und ihr vierjähriges Kind. Die beiden wurden noch an der Unfallstelle reanimiert, starben aber kurze Zeit später im Krankenhaus.
Der tödliche Unfall löst Debatten über die Verkehrstüchtigkeit von Senioren aus. Der Unfallfahrer ist 83 Jahre alt. Wie schnell sind seine Reaktionen noch? Wie gut seine Augen und Ohren? Muss er vielleicht Medikamente einnehmen, die seine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen? All das wird in Deutschland derzeit nicht regelmäßig überprüft. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) setzt hier auf Eigenverantwortlichkeit. Aber reicht das aus?
Es ist kein Geheimnis, dass der Körper sich mit zunehmendem Alter verändert. Trotzdem ist Verkehrstüchtigkeit keine reine Frage des Alters. Schon bei jüngeren Menschen kann es gesundheitliche Probleme geben, auch bei ihnen verschlechtern sich schrittweise Augen, Ohren oder Reflexe. Bei dem einen passiert das schneller, bei dem anderen langsamer.
Hier zu einer realistischen Einschätzung der eigenen Fahrtüchtigkeit zu kommen, ist in jedem Alter schwierig. Diese Verantwortung sollte man deshalb allen Autofahrern abnehmen. Regelmäßige Checks über die Fahrtüchtigkeit sollten einfach eine ganz normale Maßnahme sein, völlig unabhängig vom Alter. Denn Autofahrer riskieren im Straßenverkehr nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das anderer.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 – 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell