Berlin (ots)
Es sind manchmal kleine Summen, die Großes bewirken: zehn Euro, zum Beispiel, für Medikamente. Oder 30 Euro, um eine Familie einen Monat mit Brot und Reis zu versorgen. Es ist Geld, das Geflüchtete aus Deutschland überweisen, zurück in ihre Heimat, zu ihren Familien. Es ist der direkteste Weg der Entwicklungshilfe – ohne Bürokratie, ohne Korruption.
Jedes Jahr überweisen Migrantinnen und Migranten Milliarden aus Deutschland und anderen westlichen Ländern in die Regionen des globalen Südens – nach Afrika und in den Nahen Osten, auch nach Osteuropa und in die Türkei. Das Geld haben die Menschen in Deutschland verdient oder vom Staat bekommen. Es fließt in ihre Heimat. Und so helfen diese Milliarden auch, weitere Flucht aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder der Türkei nach Europa zu verhindern. Die Überweisung von Mensch zu Mensch, es ist eine der stärksten Waffen im Kampf gegen Fluchtursachen. Es ist eine Umverteilung von reich zu arm, gelebte globale Gerechtigkeit. Nun kritisieren manche populistisch: Asylsuchende und Geflüchtete sammeln Hilfe vom deutschen Staat – und transferieren das Geld ins Ausland. Womöglich sogar, um Schlepperbanden zu bezahlen. Diese Polemik ist Quatsch. Ein Asylbewerber bekommt rund 400 Euro im Monat – woher sollen die Milliardengewinne für den privaten Finanzexport bitte kommen?
Deutschland verliert nichts, wenn Geflüchtete Geld zu ihren Familien in der Heimat überweisen. Ganz im Gegenteil: Wenn dort am Ende die Lebensqualität steigt, profitiert auch dieses Land. Und sei es nur durch den Umstand, dass weniger Menschen zur Flucht nach Europa gezwungen sind.
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