„Berliner Morgenpost“: Eine Chance für die Wirtschaft – Kommentar von Christian Kerl …

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Berlin (ots)

Der EU steht ein schwerer Konflikt um ihre globale Handelspolitik bevor. Das mit vielen Erwartungen verbundene und fertig ausgehandelte Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay steht auf der Kippe – jener Vertrag, der die größte Freihandelszone der Welt für Industriewaren und Landwirtschaftsprodukte schaffen sollte.

In Europa bilden Bauern und Umweltschützer aus unterschiedlichen Motiven eine Allianz der Bedenkenträger: Die einen fürchten die Konkurrenz argentinischer Rinderzüchter, die anderen die fortschreitende Regenwald-Abholzung. Die EU versucht, die Sorgen um den Klimaschutz zumindest nachträglich durch eine Zusatzvereinbarung zu dämpfen. Der Spielraum ist klein: Die Südamerikaner zeigen sich wenig kompromissbereit, sie werden auch von China mit freundlichen Vertragsangeboten umworben.

In dieser Lage ist die EU gut beraten, nicht auf Maximalforderungen zu bestehen. Brüssel sollte alles tun, um den Vertrag zu retten. Die Bundesregierung muss das ihre tun, um die Ratifizierung in Deutschland sicherzustellen und positive Entscheidungen auch der anderen EU-Staaten so gut wie möglich zu unterstützen. Es ist ein Hoffnungszeichen, dass sich die Grünen bislang pragmatisch zeigen. Das Freihandelsabkommen ist eine große Chance für die Wirtschaft vor allem in Deutschland, aber auch für die Verbraucher. Scheitert das Abkommen, ist kein einziger Baum im Regenwald gerettet. China springt nur zu gern in die Lücke, ohne sich um Standards zu kümmern. Geostrategisch wäre das für Europa eine Niederlage. Nur wenn die EU im Geschäft bleibt, kann sie Einfluss nehmen.

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