Berlin (ots)
Im Osten leider nichts Neues: Mit der gewohnt pompösen Inszenierung im Zaren-Stil hat der russische Präsident Wladimir Putin seine fünfte Amtszeit begonnen. Sie verheißt nichts Gutes: „Weiter so!“ ist die Devise des zunehmend diktatorisch agierenden Kriegsherrn, der schon über 100.000 Menschenleben auf dem Gewissen hat. Ein angebliches Rekordergebnis bei den Scheinwahlen im März im Rücken, inszeniert sich Putin mit großem Selbstbewusstsein und ebenso großer Siegesgewissheit. Russland als Weltstaat, der im Schulterschluss mit China eine neue Weltordnung baut und dem Westen scheinheilig einen Dialog anbietet. Glaubt er wirklich selbst daran?
Die westlichen Sanktionen funktionieren schlechter als gedacht, aber sie schneiden Russland durchaus schmerzhaft vom Technologietransfer ab. Weil der Kreml die junge Generation im Kriegsdienst verheizt, steht Russland bald vor einem demografischen Problem. Putins Herrschaft ist nicht zukunftsfähig.
Sicher, im laufenden Jahr wird es für die Ukraine darauf ankommen, die Lage einigermaßen zu stabilisieren und ihre Verluste in Grenzen zu halten. Aber schon 2025 könnte sich das Blatt zugunsten Kiews wenden – vorausgesetzt, der nächste US-Präsident lässt die Ukraine nicht fallen. Wenn Putin keinen Zweifel mehr haben kann, dass der Westen entschlossen bleibt und die Ukraine ausreichend unterstützt, wird ihn das am ehesten dazu bewegen, den Krieg mittelfristig zu beenden, bevor sein Regime zusammenbricht.
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