Berlin (ots)
Kurzform: Die Lage für in Berlin ankommenden Menschen ist so schlecht wie lange nicht mehr. Massenunterkünfte, die die Verwaltungsmitarbeiter und viele Unterstützer in einer beachtlichen Leistung aus dem Boden stampfen, sind der letzte Ausweg in einer sich zuspitzenden Krise. Weil Berlin sich kurzfristig weder Wohnungen noch ordentliche Flüchtlingsheime bauen kann, muss der Senat wenigstens die Personalengpässe für die Betreiber der Heime angehen. Längere Verträge, mehr Geld für die Beschäftigten und Hilfe bei der Personalakquise wären geboten. Bundespolitisch ist zu fragen, ob die Verteilung der Menschen so bleiben kann, wie sie ist, wenn es in Berlin keine, anderswo aber sehr wohl freie Wohnungen gibt.
Der vollständige Kommentar: Die Weihnachtsgeschichte, der viele von uns wieder aufmerksam zuhören werden, haben viele Menschen in dieser Stadt so oder so ähnlich selbst erlebt. Fehlende Gastfreundschaft, Überleben in der Kälte in einem Stall, später dann die Flucht einer jungen Familie in ein fremdes Land. Niemand kann guten Gewissens Weihnachten begehen und gleichzeitig Gefühle wie „Das Boot ist voll“ in seinem Herzen tragen.
Dennoch ist die Lage für in Berlin ankommenden Menschen so schlecht wie lange nicht mehr. Massenunterkünfte, die die Verwaltungsmitarbeiter und viele Unterstützer in einer beachtlichen Leistung aus dem Boden stampfen, sind der letzte Ausweg in einer sich zuspitzenden Krise. Asylbewerber und ukrainische Kriegsflüchtlinge kommen in so großer Zahl, dass sie eigentlich eine Überforderung darstellen, zumal in einer dicht bebauten Stadt. Die Flüchtlinge zu Tausenden in Leichtbauhallen auf abgesperrten Flughafenarealen unterzubringen, darf eigentlich keine Lösung sein. Aber in ihrem Bestreben, keine Turnhallen zu belegen und so die Akzeptanz vieler Menschen für die Flüchtlingsaufnahme zu gefährden, bleibt den Behörden nichts anderes übrig.
Weil Berlin sich kurzfristig weder Wohnungen noch ordentliche Flüchtlingsheime bauen kann, muss der Senat wenigstens die Personalengpässe für die Betreiber der Heime angehen. Längere Verträge, mehr Geld für die Beschäftigten und Hilfe bei der Personalakquise wären geboten. Bundespolitisch ist zu fragen, ob die Verteilung der Menschen so bleiben kann, wie sie ist, wenn es in Berlin keine, anderswo aber sehr wohl freie Wohnungen gibt.
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