Betrugsfall Wirecard: Neue Spur zu Jan Marsalek aufgetaucht

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BKA-Fahndungsfotos von Jan Marsalek, über dts Nachrichtenagentur


Foto: BKA-Fahndungsfotos von Jan Marsalek, über dts Nachrichtenagentur

München/Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Seit vielen Monaten gibt es keine Spur von Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek und manch einer hatte schon Zweifel, ob er überhaupt noch am Leben ist – jetzt sollen neue Informationen zum Verbleib des mutmaßlichen Milliarden-Betrügers aufgetaucht sein. Die „Bild“ schreibt in ihrer Montagausgabe, der 2020 zur Fahndung ausgeschriebene Marsalek soll in einer besonders gesicherten Nachbarschaft in Moskau untergetaucht sein und möglicherweise bis heute dort leben.

Dort stehe er angeblich unter Obhut von Putins Geheimdienst FSB. Solche Gerüchte gab es schon vorher, doch die Zeitung nennt nun weitere Details und beruft sich wörtlich auf „bestätigte Recherchen“. Angeblich betreibt Marsalek von Moskau aus weiter windige Geschäfte: So schreibt die „Bild“, dass Anfang 2021 in der deutschen Botschaft Moskau bekannt wurde, dass ein Förderer der dortigen deutschen Schule ominöse Geschäfte betreibe. Der Mann solle mit dem russischen Impfstoff „Sputnik V“ handeln, mit einer paramilitärischen Söldnertruppe in Verbindung stehen und über beste Kontakte nach Österreich verfügen. Damit sei Marsalek aufgeflogen. Kurze Zeit später bot Putins Geheimdienst FSB dann angeblich dem Bundesnachrichtendienst BND ein Treffen und eine Befragung Marsaleks an, schreibt die „Bild“ weiter. Die BND-Zentrale in Berlin sei eilig mit Berichtsschreiben über die Offerte informiert worden. Darin baten die Moskauer BND-Beamten dem Bericht zufolge um Weisung, ob ein Treffen mit Marsalek stattfinden solle – und wie der Milliardenbetrüger dann vernommen werden solle. „Damit kannte Deutschland auch das genaue Versteck des bis heute bei BKA und Europol als `Most Wanted` gelisteten Mannes“, schreibt die Zeitung. Laut des „Bild“-Berichts ließ der BND die Frage seiner Moskauer Beamten aber ins Leere laufen und beantwortete diese nicht. Das Bundeskanzleramt (Abteilung 7: Koordinierung der Nachrichtendienste) soll jedoch über das brisante Gesprächsangebot informiert worden sein. Die bayerischen Ermittlungsbehörden wiederum wurden über Putins Offerte nicht informiert; Sie erhielten stattdessen nur einen vagen Hinweis auf ein Gebäude in der Nähe einer „langen Chaussee in Moskau“ als Versteck des mutmaßlichen Milliardenbetrügers. Die „Bild“ zitiert einen Sprecher der Bundesregierung mit folgenden Worten: „Die Bundesregierung nimmt zu Angelegenheiten, die etwaige nachrichtendienstliche Erkenntnisse oder Tätigkeiten der Nachrichtendienste betreffen, grundsätzlich nicht öffentlich Stellung.“ Im Bundestag wird jetzt geprüft, ob zumindest Untersuchungsausschuss und Kontrollgremium ordnungsgemäß informiert waren. Im Herbst steht die Hauptverhandlung gegen Marsaleks früheren Chef, Wirecard-Boss Markus Braun, vor dem Landgericht München I an.

dts Nachrichtenagentur

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