Berlin (ots)
Jetzt auch noch die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg: Nachdem Allianz-Chef Oliver Bäte gefordert hatte, dass Arbeitnehmer den ersten Krankheitstag selbst bezahlen müssen, will auch der UVB das Problem des hohen Krankenstandes über den Geldbeutel lösen. Die Argumentation ist dieselbe: Viele Menschen melden sich krank, obwohl sie eigentlich arbeiten könnten. Das würde sich ändern, wenn die Menschen weniger Lohn bekämen, argumentiert der UVB.
Mit dieser Herangehensweise stellt der UVB aber alle Arbeitnehmer unter Generalverdacht. Viele Menschen, die Migräne haben oder unter Durchfall leiden, müssen nicht gleich am ersten Tag zum Arzt. Die ohnehin überlasteten Hausärzte würden sich bedanken, auch noch Termine für diese Patienten machen zu müssen. Oft helfen Medikamente aus der Hausapotheke. Dazu einen Tag schonen und sich ins Bett legen. Und am nächsten Tag kann man wieder arbeiten.
Hinzu kommt, dass seit Corona davor gewarnt wird, sich mit ansteckenden Krankheiten ins Büro zu schleppen. Es ist also verständlich, dass viele Menschen argwöhnisch schauen, wenn jemand stark hustend bei der Arbeit aufschlägt. Zur Wahrheit gehört auch, dass viele Arbeitnehmer trotz Krankheitssymptomen im Homeoffice arbeiten. Moderne Arbeitsregelungen machen das ja häufig möglich. Davon profitiert der Arbeitgeber.
Natürlich gibt es auch Menschen, die einen Tag vor oder nach einem Wochenende oder bei Brückentagen gern mal krank sind. Schon jetzt kann ein Chef bei begründetem Verdacht ab dem ersten Tag eine vom Arzt ausgestellte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verlangen. Dafür muss aber nicht die Karenztagregelung eingeführt werden.
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