Straubing (ots)
Inhaltlich ist das Angebot eine Mischung aus einer verlorenen Zeit für West- wie Ostdeutsche. Ein Sozialstaat wie in den 80er-Jahren, der eine umfassende staatliche Fürsorge verspricht. Eine Asylpolitik der Kontrolle und Begrenzung von Migration. Schließlich das aus der historischen Scham über den Nationalsozialismus, seiner mörderischen Verbrechen und Kriegszüge erwachsene Gefühl, mit Russland ein gutes Auskommen zu finden. An diesen Zielen ist erst einmal nichts verwerflich, die Frage ist nur, ob diese Ziele in die Zeit nach der Zeitenwende passen? Aber praktische Regierungspolitik zu machen, war ohnehin nie Wagenknechts Streben. Sie war stets Ikone eines Widerstrebens gegen den Zeitgeist – sei es als Kommunistin nach dem Zusammenbruch der DDR und der Sowjetunion oder heute als Gegnerin von Gendern und den Ess- und Lebensgeboten der Grünen. Für einen Teil der Wählerschaft ist das ein romantisches Angebot, attraktiv für enttäuschte Anhänger der Linkspartei und auch der SPD. Bislang können sie ihre Enttäuschung nur bei der AfD abladen.
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