Bonn (ots)
Vier von zehn Unternehmerinnen und Unternehmern fühlen sich durch die aktuellen bürokratischen Vorgaben in ihrer unternehmerischen Eigenverantwortung eingeschränkt. Rund ein Viertel von ihnen hält es für wichtig, dass die unternehmerische Expertise stärker in die Gesetzgebungsprozesse einfließt, damit die Vorgaben besser an die Unternehmensrealitäten angepasst werden. Dies ist das Ergebnis einer Befragung des IfM Bonn, bei der rund 850 Unternehmerinnen und Unternehmer mehr als 1.500 Vorschläge nannten, wie die Bürokratiebelastung reduziert werden kann.
Gut jede dritte Unternehmerin bzw. Unternehmer hält es für notwendig, dass die gesetzlichen Vorgaben vereinfacht und Genehmigungsverfahren in den Behörden schneller bearbeitet werden. Gerade im Hinblick auf das Steuerrecht, die Baugenehmigungsverfahren, die Datenschutzgrundverordnung und auf das Lieferkettengesetz sehen sie dringenden Handlungsbedarf.
Ein wichtiger Aspekt beim geforderten Bürokratieabbau spielt aber auch die Erfahrung, die die Unternehmerinnen und Unternehmer mit den zuständigen Behörden gemacht haben: Ist diese überwiegend (sehr) schlecht, wünschen sie sich mehr Vertrauen statt Kontrolle. Ist diese positiv, plädieren sie vorrangig für eine vereinfachte Gesetzgebung und schnellere Genehmigungsverfahren.
Gleichwohl ist die Mehrheit aller Unternehmerinnen und Unternehmer bereit, ihre Expertise in den Bürokratieabbauprozess einzubringen. „Dennoch ist Bürokratieabbau eine hochkomplexe Aufgabe, die keine schnellen dauerhaften Lösungen verspricht. Gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern kann die Wirtschaftspolitik jedoch einen kontinuierlichen Prozess starten, der immer wieder an die wechselnden Umweltbedingungen angepasst und optimiert werden kann. Es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn die Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihrer Praxiserfahrung stärker in den Rechtsetzungsprozess einbezogen werden“, resümiert Dr. Annette Icks, Projektleiterin im Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn.
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