Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
Koblenz (ots)
Das Bundeswehr Zentralkrankenhaus in Koblenz verfügt seit dem 28. April über ein neues Containersystem mit integriertem Computertomographen. Die neue Containerlösung bietet modernste technische Neuheiten.
Ausfahrbare Brückenfüße am Boden des Containers ermöglichen einen bodengebundenen Transport per Lastkraftwagen innerhalb kürzester Zeit. Ein zeitintensiver und logistisch aufwändiger Auf- und Abbau mittels zuvor installiertem Kransystem erübrigt sich hierdurch. Zusätzlich erlauben die elektronisch steuerbaren Brückenfüße eine automatisierte millimetergenaue Nivellierung auf unebenem Terrain.
Durch beidseitiges Ausfahren der Seitenwände wird das Platzangebot im Container nahezu verdreifacht. Der gewonnene Raum transformiert das System zum „Schockraum“-Container und erlaubt interdisziplinär notfällige Interventionen und Eingriffe unter Bildkontrolle. Dem Leitspruch folgend: „Train as you fight“ findet auf diese Weise die enge Verzahnung klinischer Ausbildung auf universitärem Niveau direkten Eingang in die Versorgung im Einsatz.
Aufgrund der neuen Sicherheitslage in Europa wurden Handlungsoptionen für die schnelle Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft des Sanitätsdienstes, insbesondere des Systems Modulare Sanitätseinrichtungen (MSE) untersucht.
Zu den eingeleiteten Maßnahmen gehörte unter anderem die Beschaffung eines verlegbaren CT-Containers für das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz. Beschaffungen solcher Art benötigen im Normalfall mehrere Jahre. In diesem Fall konnte jedoch eine deutlich schnellere Realisierung innerhalb von nur sieben Wochen erreicht werden. Diese wurde im Wesentlichen durch zwei Faktoren begünstigt:
Im Zuge der COVID Pandemie wurde bereits 2021 ein baugleicher CT-Container für das Bundeswehrkrankenhaus Ulm beschafft. Der hierfür abgeschlossene Vertrag hatte die Option auf die Herstellung, Lieferung und Installation von bis zu zwei weiteren CT-Containern.
Zudem profitiert der Sanitätsdienst der Bundeswehr davon, dass in der Regel auf marktverfügbare Medizintechnik zurückgegriffen werden kann. Die Beschaffung von hochspezialisiertem Sanitätsgerät auf dem Stand von Wissenschaft und Technik erfordert eine Premiumpartnerschaft der Bundeswehr mit der Industrie auf höchstem fachlichen Niveau.
Aufgrund der erfolgten Absprachen mit dem Hersteller konnte die zeitlich sehr kurzfristige Lieferung zum 29.04.2022 ermöglicht werden.
Technisch betrachtet handelt es sich bei dem fest integrierten CT-Scanner um einen modernen 64-zeiligen Multislice-Computertomographen, der vor allem aufgrund seines vergleichsweise geringeren Gewichts viele Vorteile bietet. Der Computertomograph bietet dabei das gesamte funktionelle bildgebende Spektrum des modernen Klinikalltags.
Das Scanner System bietet sämtliche Möglichkeiten der modernen Bildgebung und verfügt über eine deutlich strahlungsoptimierte Anwendung. Somit stellt es ein hochgradiges funktionelles, wie technisches Update zu bisher in Einsätzen verwendeten Scanner Systemen dar.
Die neu implementierte Anbindung des Systems an das 5G-Mobilfunknetz hebt auch den nächsten Schritt – die Beurteilung der gewonnen Bilddaten – auf ein neues Level. Eine drahtlose Datenübertragung der Bilder in Höchstgeschwindigkeit ermöglicht eine Beurteilung durch Experten im Inland in Echtzeit und ebnet so den „digitalen Weg des Verwundeten“ im Rahmen des 5G-Projekts der Bundeswehr.
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