Frankfurt (ots)
Nicht nachlassen! Das muss die Devise sein. Europa kann sich politisch keine russische oder russlandfreundliche „weiche“ Südflanke in Westafrika leisten (die dann als Schwungrad für Flüchtlingsbewegungen hilft, den Maghreb zu destabilisieren). Gerade nicht, wenn der Wiedergänger Donald Trump die Rückendeckung durch die Nato infragestellt.Wir sehen es ja: Im Sahel reiht sich eine bestenfalls prekäre Demokratie an die nächste, die durch Militärjunten auf Linie mit Moskaus Welteroberungsfantasien gebracht werden. Scheinheilig begründet mit dem Übel des französischen Kolonialismus – bald drei Generationen nach dessen Ende.Die EU – in der derzeit sieben vormalige Kolonialmächte Mitglied sind – darf es sich aber auch moralisch nicht leisten, Afrika aufzugeben. Theoretisch hätte es einen eigenen afrikanischen Weg in den 1990er Jahren geben können, als Russland – die Kolonialmacht par excellence – auf seine natürliche Schwäche reduziert war. Heute brauchen die Menschen in Afrika jede demokratiefördernde, partnerschaftliche Hilfe, die sie kriegen können. Eine zivil-militärische Mission der EU ist eine solche respektvolle Hilfe. Ersonnen vom britischen Militär und UN-Offiziellen Brian Urquhart hat sie sich über Jahrzehnte bewährt. Also: Europa? Vorwärts!
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