Berlin (ots)
VITAKO betonte bei ihrem traditionellen Herbstempfang am 20. September im Haus der Pressekonferenz die Bedeutung der Digitalisierung der Schulen in Deutschland. Grundlage hierfür müsse eine wirtschaftliche, nachhaltige und wartungsarme IT-Infrastruktur sein. Nach dem Digitalpakt Schule komme der Bund nicht umhin, mit einem Digitalpakt 2.0 nachzulegen. Er solle die Länder und Gemeinden beim Aufbau und auch der Administration und Wartung einer digitalen Bildungsinfrastruktur erfolgreich unterstützen.
VITAKO, die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, lud zur politischen Abendveranstaltung „Digitalpakt 2.0 – Schul-IT am Scheideweg“ am 20.09.2023 in das Haus der Bundespressekonferenz ein. Im Zentrum der Veranstaltungsreihe der politischen Empfänge stand dieses Mal das Thema Schuldigitalisierung: Der Schwerpunkt des Abends lag auf dem Fokus der Digitalisierung der Schul-IT im Kontext des Digitalpaktes 2.0. Die Verschiebung der Anschlussfinanzierung für den Digitalpakt Schule auf 2025 führe aus Sicht von VITAKO zu der Sorge vor einer Finanzierungslücke und rufe zusätzliche Planungsunsicherheiten in den Ländern und Kommunen hervor. Wie kann unter diesen Umständen eine Schuldigitalisierung erfolgreich umgesetzt werden? Wie kann die Vergabe ausgestaltet werden, damit ein größerer Mittelabfluss erreicht wird? Wie könnte ein effizienteres Miteinander zwischen Bund, Ländern und Kommunen aussehen, um die Klassenzimmer digital zu gestalten? Diese und weitere Fragen bildeten den Auftakt für den Herbstempfang.
Dr. Rolf Beyer, Vorstandsvorsitzender von VITAKO, begrüßte die Gäste mit der Information, dass die VITAKO-Mitglieder Kommunen und Schulen bei der Schuldigitalisierung, insbesondere beim Aufbau der IT-Infrastruktur und der Gerätebeschaffung, unterstützen. In seiner Eröffnungsansprache setzte er sich dafür ein, verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen für eine digitale Bildungsinfrastruktur zu schaffen. Mit dem Digitalpakt 1.0 konnten Strukturen aufgebaut werden. Wir als VITAKO, Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, wünschen uns: Mit einem Digitalpakt 2.0 muss nun nachgelegt werden. Er muss ein echter Pakt sein, als schlankes Förderprogramm aufgebaut sein sowie eine flexible Mittelverwendung für die Kommunen ermöglichen, so Dr. Rolf Beyer.
Als Sozialpädagogin, Bildungsinformatikerin und Mitglied u.a. im Digital- und Finanzausschuss des Bundestages hielt Sabine Grützmacher, MdB (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) als Fachexpertin die Eingangskeynote „Digitalisierung Schule oder auf der Suche nach dem Passierschein A38?“
Sie sprach sich für den Einsatz von Open Source in der Bildung aus.Technische Medien könnten Unterricht ergänzen, wenn sie sinnvoll von ausgebildeten Lehrkräften eingesetzt würden. Bei digitaler Bildung gehe es darum, digitale Kompetenzen zu vermitteln und Lernen mehr als reine Wissensvermittlung zu verstehen.
An der von Katrin Giebel, Geschäftsstellenleitung von VITAKO, moderierten Paneldiskussion nahmen Sabine Grützmacher, MdB (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Thomas Jarzombek, MdB (CDU/CSU), bildungs- und forschungspolitischer Sprecher sowie Mitglied im Digital- und Bildungsausschuss, Martin Brause, Leiter der Abteilung „Planungsangelegenheiten und Digitalisierung“ im Ministerium für Bildung, Rheinland-Pfalz, Dr. Uda Bastians, Beigeordnete, Leiterin des Dezernats Recht und Verwaltung für den Deutschen Städtetag, Dr. Christian Büttner, 1. Vorstandsvorsitzender Bündnis für Bildung und Thomas Coenen, Geschäftsführer der Südwestfalen-IT (SIT), sowie Leiter der Projektgruppe Bildung der VITAKO teil. Bei der Gesprächsrunde wurde deutlich: Bildungsdigitalisierung müsse weiterhin gefördert werden. Die Frage sei außerdem, welche Strukturen der Digitalpakt 2.0 benötige, um optimal für die Digitalisierung der Bildung ausgeschöpft werden zu können und was konkret in welcher Form gefördert werden solle. In der Diskussion ging es Moderatorin Katrin Giebel mit ihren Gästen auch um die Abfrage eines Zielbildes und einer Strategie. Zwar gebe es Pläne und Strategien auf allen föderalen Ebenen, aber es fehle eine konsolidierte und von allen Akteuren getragene Gesamtstrategie. Es ginge im Sinne eines „Pakts“ darum, gemeinsam und langfristig zu planen und vorzugehen: Die Diskutanten sprachen über die wesentlichen Spannungsfelder Finanzierung und Rechtsrahmen und das Wechselverhältnis zwischen Beschaffung, digitaler Infrastruktur, Administration und Support. Eine langfristige Finanzierung mit Weiterbildung von Lehrkräften und der entsprechenden Begleitung durch IT-Fachpersonal hinsichtlich Beschaffung und Wartung sei unerlässlich. Um dies zu erreichen müssten Bund, Länder, Kommunen und IT-Dienstleister zusammenarbeiten, um in einem konstruktiven Miteinander die Zukunft der Digitalbildung zu sichern. Denn mit hoher Priorität müsse in die digitale Bildung der kommenden Generationen investiert werden.
Katrin Giebel, Leiterin der Geschäftsstelle von VITAKO, war es wichtig hervorzuheben: Für den Digitalpakt 2.0 sollte über die föderalen Ebenen hinweg ein gemeinsames Zielbild von „Digitaler Bildung“ entwickelt werden. Damit die Anforderungen an die Schul-Digitalisierung hinsichtlich der Finanzierung, Ressourcenbereitstellung und langfristiger Planungssicherheit adäquat erfüllt werden können. Thomas Coenen (Geschäftsführer der Südwestfalen-IT) empfahl: Digitale Bildung kann nur gelingen auf der Basis einer wirtschaftlich funktionierenden, nachhaltigen und wartungsarmen IT-Infrastruktur.Insgesamt wurde beim diesjährigen politischen Herbstempfang von VITAKO sehr deutlich: Beim Digitalpakt 2.0 geht es nicht ohne verlässliche und leistungsfähige digitale Bildungsinfrastrukturen, die vom Bund gefördert werden müssen. Dazu braucht es intelligente und flexible Supportkonzepte. Zum Abschluss der Diskussion wurde vom Panel betont, es gehe um eine dauerhafte Finanzierung und vereinfachte Verfahren, sodass Kapazitäten eingespart werden könnten. Die IT-Dienstleister seien hierfür ein guter Partner. Sie unterstützten Schulen und Bundesländer. Das Aufsetzen der Geräte sei hierbei eine wichtige Rolle der Kommunalen IT-Dienstleister.
VITAKO ist die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V. und über 55 Rechenzentren, Software- und Serviceunternehmen mit mehr als 20.000 Beschäftigten bündeln innerhalb von VITAKO ihr Know-how. Insgesamt betreuen die VITAKO -Mitglieder rund 750.000 IT-Arbeitsplätze in mehr als 10.000 Kommunen. VITAKO ist als Berater und Betriebspartner für Kommunen tätig sowie der zentrale Ansprechpartner für Verbände und Entscheider aller Ebenen in allen Fragen des Einsatzes von Informationstechnik im kommunalen Sektor. VITAKO und seine Mitgliedsunternehmen „verstehen“ Verwaltung und „können“ IT – sie entwickeln seit fast 50 Jahren innovative und zukunftsorientierte IT-Lösungen im Auftrag der kommunalen Eigentümer und Kunden und integrieren diese in Verwaltungsprozesse.
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