Berlin (ots)
Es ist der nächste Versuch, mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Mutmaßlich Klimaaktivisten von Extinction Rebellion montieren Dutzende Verkehrsschilder in Berlin ab. So machen sie aus zeitweisen Tempobeschränkungen dauerhafte Tempolimits.
43 solcher Fälle hat die Berliner Polizei bisher registriert. Erst die Klebeaktionen, nun der Schilderklau. Die Klimaaktivisten verschärfen offenbar ihr Vorgehen. Jetzt kann man meinen, dass ein langsamerer Verkehr ja nichts Schlimmes ist. Wenn Autofahrer auch nachts Tempo 30 fahren, sinkt die Unfallgefahr. Doch das ist zu kurz gedacht.
Denn mit der Begründung, etwas Gutes tun zu wollen, könnte sich ja jeder das Recht herausnehmen und in den Straßenverkehr eingreifen. Bisher dauert es beispielsweise Jahre, bis ein Zebrastreifen den Schulweg sicherer macht. Anträge müssen geschrieben werden, Behörden müssen die Gefahrensituation einschätzen und die Arbeiten müssen durchgeführt werden.
Es könnten also Eltern auf die Idee kommen, einfach nachts ein paar breite, weiße Striche auf die Straße zu malen und so einen Ad-hoc-Zebrastreifen zu schaffen. Doch was passiert, wenn sich am nächsten Morgen ein Kind auf die Attrappe verlässt, ein Autofahrer aber überrascht ist von der Situation und es zu einem Unfall kommt?
Nein, es ist sehr sinnvoll, dass nicht jeder einfach in den Straßenverkehr eingreifen kann. Und noch etwas sollten die Aktivisten bedenken: Jedes gestohlene Verkehrsschild wird ersetzt. Das kostet Geld. Geld, das anderweitig besser eingesetzt werden könnte. Vielleicht auch für den Klimaschutz.
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