Frankfurt (ots)
Die Grünen zieht es in die Mitte, die Grüne Jugend nach links. Jetzt hat diese Zerreißprobe ein Ende. Der Nachwuchs hat die Verbindung gekappt – jedenfalls das Führungspersonal der Organisation. Normalerweise sind die Jugendorganisationen ein wichtiges Korrekturinstrument für die Parteien. Sie nerven, und sie sollen nerven, um die Parteien an deren Grundsätze und Ziele zu erinnern. Gerade wenn jene regieren. Nun demonstriert die Spitze der Grünen Jugend, dass sie nicht mehr an ihre bisherige Partei glaubt – und daran, dass sie die einst gemeinsamen Ziele verfolgt. Ob ihr Projekt einer neuen linken Bewegung erfolgreich sein kann, steht auf einem anderen Blatt. In jedem Fall aber ist der Ausstieg der Jugend ein schwerer Schlag für die Grünen, die sich nach dem Rücktritt der Parteispitze neu ordnen müssen. Denn er bedeutet: Wenn die Realos um Habeck die Partei noch fester in den Griff bekommen, um die Mitte der Gesellschaft anzusprechen, werden sie ihre linke Anhängerschaft verlieren.
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