Die Titelseite des Jahresberichts Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2021
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat jetzt den Jahresbericht „Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2021“ veröffentlicht. Gerade seit Beginn des Ukraine-Kriegs liegt ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung von heimischen Energierohstoffen, die bislang überwiegend aus Russland bezogen wurden.
„Erdöl und Erdgas bleiben als Brückentechnologie über einen begrenzten Zeitraum für die Energieversorgung vorerst unverzichtbar“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Das zeige sich daran, dass mehr als die Hälfte der Energie, die in Deutschland verbraucht wird, auf diese Energieträger fällt. „Aber auch in anderen Wirtschaftsbereichen erlangen die beiden Rohstoffe eine besondere Bedeutung“, fügt er an. Von der Herstellung von Windrädern bis zur Produktion von Wasserstoff würden sie benötigt werden.
Der neue Jahresbericht gibt einen aktuellen Überblick über die deutsche Erdöl- und Erdgas-Exploration, -Produktion und die verfügbaren Reserven sowie über die bestehenden und geplanten Untertagespeicher. Dabei bezieht er sich mit seinen Angaben auf das Jahr 2021. „Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind in unserem aktuellen Jahresbericht noch nicht abzulesen“, erklärt Carsten Mühlenmeier. „Einige Tendenzen, die wir in den vergangenen Jahresberichten kontinuierlich verzeichnet haben, werden sich aber so sicherlich nicht fortsetzen“, blickt der LBEG-Präsident voraus.
Im vergangenen Jahr hatte sich beispielswiese die Gesamtfläche der Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen gegenüber 2020 um knapp ein Drittel auf 25.000 Quadratkilometer verkleinert. Die Anzahl der aktiven Feldesentwicklungsbohrungen hat sich gegenüber dem Vorjahr auf drei halbiert, Explorationsbohrungen hat es im abgelaufenen Jahr keine gegeben.
Dafür ist die Bohrmeterleistung gegenüber dem Allzeittief von 2020 um etwa 2500 Meter auf 8740 Meter angestiegen. Nahezu stabil zeigt sich die Erdgasförderung mit rund 5,7 Milliarden Kubikmetern, was einer Steigerung von 0,8 Prozent entspricht. Demgegenüber nimmt die Erdölförderung weiter ab und beträgt mit einem Minus von 4,7 Prozent gegenüber 2020 rund 1,8 Millionen Tonnen.
Die Summe der sicheren und wahrscheinlichen Erdgasreserven liegt bei 42,2 Milliarden Kubikmeter. Das sind eine Milliarde oder 2,3 Prozent weniger als 2020 und bedeutet, dass die in 2021 entnommene Fördermenge im Wesentlichen durch neue Reserven ausgeglichen werden konnte. Anders stellt sich die Summe der sicheren und wahrscheinlichen Erdölreserven dar, die gegenüber dem Vorjahr deutlich um 4,5 Millionen Tonnen oder 16,4 Prozent auf 22,9 Millionen Tonnen gesunken ist.
Das technisch nutzbare Arbeitsgasvolumen der Untertage-Erdgasspeicher hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Milliarden Kubikmeter auf 23,3 Milliarden Kubikmeter verringert. Nach gegenwärtigen Planungen soll das Arbeitsgasvolumen jedoch um weitere 2,4 Milliarden Kubikmeter ausgebaut werden.
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